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#12von12 im April 2017

Gestern war wieder 12 von 12 – 12 Fotos aus dem Alltag, fotografiert am 12. des Monats, den Rest gibts hier.

Kein sehr spannender Tag gestern – Aufstehen, Arbeiten, Mittagspause im Regen und ohne Fischbrötchenstand, Ersatzsalat, Arbeiten, im Stau stehen, Yoga, Spargel mit Kartoffeln essen, eine Folge Elementary gucken und dann den Rest des Abends in der Wohnung rumräumen und Kisten auspacken und Bücher ins Regal räumen und hoffen, dass selbiges nicht zusammenklappt und endlich den Teppich hinlegen und dann noch schnell dies und schnell das und zack, war es wieder 22.30 Uhr.

Und so sah das in Bildern aus:

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Machs gut, alte Dame.

Du warst die beste aller Katzen.

Und wir waren heute noch ein allerletztes Mal gutes Personal und haben dich gehen lassen.

Machs gut, Majestät. Ich kann nicht sagen, wie sehr du mir jetzt schon fehlst.

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Da draußen im Internet: Ein paar Links am Wochenende

Heute möchte ich mal ein paar Links verbreiten – einer läuft so ein wenig unter Eigenwerbung, aber naja.

Alle, die die Dragon-Age-Spiele mögen, sollten mal bei den Consulting Nerd Girls vorbeischauen. Anna und Julie haben sich das Projekt vorgenommen, alle drei Spiele nochmal zu spielen und darüber zu bloggen: Dragon Age –  A world’s story.  Und tatsächlich sind sie mit Dragon Age:Origins auch schon fast durch. Die Blogeinträge lesen sich alle sehr unterhaltsam, bieten zumindest mir noch bisher unbekannte Infos und Einblicke ins Spiel und machen definitiv Lust, selber nochmal nen Re-Run zu starten. Außerdem gibt es als Ergänzung noch aus Charaktersicht verfasste Briefe zwischen den beiden Hauptcharakteren in einem gesonderten Blog: Letters from Thedas. Sehr coole Sache insgesamt.

Rollenspiel per Forum, Mail, Chat oder Hangout ist ja schon quasi ein alter Hut. Neu ist allerdings die #FeineQuest, ein Rollenspielerlebnis auf Twitter. Leander vom Blog Leanders Feine Linie bietet mit einer Mischung aus Comics und Twitter-Umfragen ein interaktives Rollenspiel für seine Follower an, das ich gerade sehr gebannt verfolge (und natürlich auch immer fleißig abstimme). Wenn ihr auch mitmachen wollt, findet ihr die bisherigen Posts hier und Leanders Twitter-Account hier.

Auch ein cooles Projekt, wenn auch mit ein paar Schwächen, ist der gerade laufende Phantastik-Kongress. Autor Jan Uhlemann hat Skype-Interviews mit 30 Autoren geführt und veröffentlicht sie vom 20.-29.05. in regelmäßigen Abständen. Klang eigentlich sehr großartig, weswegen ich mich auch für den Newsletter angemeldet habe. Um dann festzustellen, dass ich unmöglich 3-4 Stunden Interviews am Tag schauen kann und danach geht es dann nicht mehr, weil sie nur 24 Stunden lang online sind. Ergebnis des Ganzen: Gestresst von den vielen Mails und Terminen habe ich tatsächlich nur in 2 Interviews reingeschaut, eins war von der Tonqualität her leider sehr schlecht und das andere fing ganz nett an, aber auch nicht so spannend, dass ich mir die ganzen 90 Minuten angeschaut hätte. Was der ganzen Sache wohl gutgetan hätte, wäre a) eine längere Sendezeit, b) eine konkretere Info zu den Autoren und den Interviewthemen bereits in den Mails, c) eine Übersicht unter dem Video, welches Thema etwa ab welcher Minute besprochen wird und d) die Möglichkeit die Videos auch zu kommentieren. Ich verstehe zwar den Wunsch, den Online-Zugang zum Kongress noch zu verkaufen, aber a) wäre das auch noch interessant gewesen, wenn die einzelnen Videos ein bisschen länger verfügbar gewesen wären (ich meine, 30 Interviews! Auch wenn jedes davon ne Woche online wäre, hätte ich das nicht alles geschafft.) und b) fehlt bei einem kostenpflichtigen Zugang dann umso mehr eine Funktion zum Kommentieren und Austauschen. Insofern: Coole Idee, aber man könnte es noch etwas besser umsetzen.

Schließlich noch die angekündigte Eigenwerbung:

Vor einer Weile kam ich auf Twitter ins Gespräch mit einem australischen Rollenspieler und dem Betreiber der Rollenspielseite campaignmastery. Dabei stellte sich raus, dass er noch nie was von DSA gehört hatte, was, wie ich auch schon mehrfach gelesen hatte, wohl den meisten nicht-deutschen Rollenspielern so geht. Daher habe ich angeboten, das System mal in einem Gastartikel vorzustellen. Natürlich hab ich es dann erstmal wieder vergessen, aber wo aktuell nun gerade der englische Kickstarter läuft, hielt ich es für eine gute Zeit, das Versprechen nun endlich mal einzulösen. Also habe ich dann mal versucht zu erklären, was dieses The Dark Eye denn eigentlich ist und wieso ich es mag: Hier ist der Artikel.

(Womit ich als Reaktion ja übrigens NICHT rechnete, war die Tatsache, dass sich superviele Leute auf die Randnotiz „ein paar Illustrationen werden für die englische Version entschärft und US-tauglich gemacht“ stürzten, was zu ungefähr 60 Beiträgen auf der Kickstarter-Seite führte, einem eigenen Forenthread im englischen Ulisses-Forum und einer Stellungnahme von Markus Plötz persönlich im heutigen Q&A auf twitch. Hätte ich geahnt, dass das solche Ausmaße annimmt, hätte ich als weitere lustige Randnotiz wohl doch lieber die Oase Hayabeth oder Lafmieh und Tender erwähnt…)

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Gedanken zu „The Force Awakens“ (mit und ohne Spoiler)

Ich muss jetzt doch mal zu Star Wars bloggen. Eigentlich wollte ich meinen Eindruck von The Force Awakens nur im nächsten (längst überfälligen) Mediengedöhns-Artikel schildern, aber nun war ich schon zweimal im Kino und hab so viel Kram dazu im Kopf, dass ein eigener Eintrag wohl doch besser ist.

So, für alle, die den Film noch sehen wollen, erstmal spoilerfrei:

Mir hat The Force Awakens sehr gut gefallen (so gut, dass ich zum ersten Mal seit … ich weiß es nicht mehr, vermute aber: dem letzten Herr-der-Ringe-Teil, ein zweites Mal im Kino war). Er fühlt sich für mich einerseits typisch nach Star Wars an, ist andererseits aber auch natürlich – und zum Glück – sehr viel „moderner“ als die alte Trilogie. Optisch merkt man, wie viel mit Modellen und Kulissen statt CGI gearbeitet wurde, es wirkt alles sehr echt und gleichzeitig optisch total schick, ohne sich in Scenery Porn total zu verlieren. Das Zusammenspiel von alten und neuen Charakteren funktioniert für mich gut – und überhaupt, die Charaktere sind für mich einer der großen Pluspunkte am Film. Von dem gealterten Han Solo nebst Chewie über das neue dynamische Trio Rey (Liebe!!), Finn und Poe bis hin zum neuen Bösewicht … da konnte mich so gut wie alles begeistern. (Ja, auch Kylo Ren, aber das muss ich unten im Spoilerteil ausführen 😉 .)  Die Story ist zugegebenermaßen jetzt nicht unbedingt … neu, aber ich kann die Vorwürfe, der Film sei eine 1:1-Kopie von A New Hope, nicht nachvollziehen. Zumal man ja bei ANH nun nicht über das Schicksal 30 Jahre bekannter Charaktere spekulieren und mitfiebern konnte, die waren ja damals alle neu. Klar, viele Elemente sind bekannt, aber insgesamt ist der Plot für mich anders genug, wenn auch (in Teilen) einigermaßen vorhersehbar. Aber für mich passt das, denn es mussten erstmal die neuen Charaktere etabliert werden und in Episode 8 wirds hoffentlich dann auch plotmäßig noch etwas innovativer.

Die Musik – mir fällt Filmmusik ja selten wirklich beim Gucken auf, diesmal aber schon – ist jedenfalls wieder perfekt, die alten und neuen Themen passen gut zusammen, der Film hat für mich außerdem eine passende Mischung aus Humor und Spannung/Drama, zumal es auch glücklicherweise keinen Jar Jar Binks-Verschnitt gibt (tatsächlich ist das glaube ich der Stwar Wars-Film mit am wenigsten „lustiger Sidekick“-Screentime). Was der Film auch gut macht, ist, dass er einige Fragen zu den alten und neuen Charakteren beantwortet, aber noch viel mehr neue Fragen aufwirft und sich sehr viele Möglichkeiten offen lässt, diese in den folgenden Teilen zu beantworten. Insgesamt bin ich also sehr glücklich mit The Force Awakens und supergespannt auf den nächsten Teil.

So, das war der spoilefreie Ersteindruck, nun wird gespoilert, also flieht, ihr Narren, die ihr noch nicht im Kino wart 😉

So zur Einordnung – ich war jetzt eigentlich kein riesiger Star Wars-Nerd und habe die alten Filme zwar alle gesehen, aber nicht Dutzende Male (und Episode 1-3 inzwischen auch großteils aus meinem Hirn verbannt). Vorm ersten Kinogang zu TFA haben der Mitbewohner und ich Episode 4-6 nochmal angeschaut, insofern war ich da wieder auf dem Laufenden (und umso weniger kann ich „Der Film ist A New Hope in neu“ nachvollziehen). Die ganzen Dinge aus dem Extended Universe und die Serien kenne ich jedenfalls (noch) nicht. Als ich gelesen habe, dass Disney Star Wars gekauft hat und nen neuen Film macht, hab ich erstmal gedacht „na, was soll das denn werden“, dann kamen irgendwann die ersten Bilder und dann der erste Tailer (der mit „Chewie, we’re home“) und ich war dann doch ganz positiv überrascht und freute mich irgendwann auch auf den Film. Am Ende sogar so sehr, dass ich mich ärgerte, nicht gleich am Starttag, sondern erst 4 Tage später Karten zu haben. Aber zum Glück war meine Ecke des Internets sehr brav und spoilerte nix, so dass ich tatsächlich ohne eine Ahnung von der Handlung zu haben, ins Kino gehen konnte. Außerdem waren da die Trailer ja auch wirklich gut gemacht, die vermittelten imho total gut die Stimmung des Filmes, ohne zu viel zu verraten (z. B. wurde da immer nur Finn mit dem Lichtschwert gezeigt und nie Rey).

Unheimlich positiv finde ich die neuen Charaktere. Rey ist einfach nur ganz große Liebe, ein toller Charakter, großartig gespielt von Daisy Ridley, ganz klar die Heldin des Films, ohne dabei aufdringlich zu wirken (wer jetzt rumheult, sie könne ja zu schnell zuviel, darf sich nochmal an 6-Jahre-alter-Anakin-gewinnt-das Rennen erinnern, ne?) – und zum Glück auf in keiner einzigen Szene mit „aus Versehen“ zerrissenem Bauchfrei-Outfit oder dergleichen Mist. Finn mag ich auch sehr gerne, zumal ich es sehr gut finde, dass mit ihm auch mal die Storm Trooper etwas genauer thematisiert werden – ich hoffe, es kommt noch ein bisschen was zu seinem Hintergrund. Bisher find ich ihn sehr sympathisch, zumal er auch irgendwie sehr bodenständig rüberkommt. Poe Dameron ist erstmal der klassische wagehalsige Pilot, zu dem man noch nicht so viel weiß, aber ich hoffe auf mehr Screentime für ihn im nächsten Film. BB8 ist als Droiden-Sidekick total knuffig, ohne dabei zu nerven – sehr schön. Und wie großartig, dass der Film ohne weiße, männliche Helden-Hauptfigur auskommt.

Dann wäre da noch Kylo Ren, der es vermutlich geschafft hat, in kürzester Zeit zu den umstrittensten Figuren des Star Wars-Universums aufzusteigen. Ich find ihn ja ziemlich gut und vermute, das ganze Gehate der Figur gegenüber kommt vor allem daher, dass viele einen durch und durch finsteren Gesellen bzw. einen Darth Vader 2.0 erwartet haben. Hatte ich nach den Trailern auch, aber ich finde die jetzige Lösung eigentlich besser. Kylo Ren als Darth Vader-„Fan“, der unbedingt so böse sein will wie sein Großvater, vom First Order nicht so richtig ernst genommen wird und am Ende den schrecklichen Mord an seinem eigenen Vater begeht, um endlich alles Gute in sich auszulöschen … ich finde das besser und vor allem interessanter als einen von vornherein überlegenen, superbösen Charakter. Zumal jetzt nach TFA eigentlich alle möglichen Charakterentwicklungen noch offen sind – Kylo könnte tatsächlich noch richtig böse werden oder sich eben doch noch zur Guten Seite bekehren lassen. Bei den fiesemiesen Charakteren bleiben ja dann noch Snoke (wer auch immer das eigentlich ist) und der First-Order-Kommandant, dessen Name mir grad nicht einfällt. Außerdem mag ich Adam Driver als Schauspieler sehr gerne.

Bei den alten Charakteren bin ich auch sehr zufrieden. Harrison Ford hat sichtlich Freude daran, noch einmal Han Solo zu spielen und gibt einen wunderbaren, gealterten, grummeligen Han ab. Carrie Fisher fand ich auch trotz der geringen Screentime absolut großartig, sie spielt Leia nach wie vor total … intensiv und auch ohne große Worte sehr eindrücklich. Ihre ohne eine Silbe Text gespielte Reaktion auf Hans Tod ist wirklich herzzerreißend. Und von ihr und Luke werden wir hoffentlich ja noch mehr im nächsten Teil sehen.

Wie gesagt, die Handlung … jaaaah, Todesstern Starkiller, drohender Angriff auf die Rebellenbasis, die wichtige Info ist im Droiden versteckt … es gibt durchaus Elemente aus ANH, aber das finde ich gar nicht schlimm. Ich glaube, mit der Wahl der Hauptfiguren hat sich Disney schon weit genug aus dem Fenster gelehnt, innovativer Plot ist dann (hoffentlich) nächstes Mal dran.

Und das Ende ist schon einfach episch … wie Rey die Treppen nach oben läuft und das Rey-Thema sich langsam mit dem The Force-Thema vermischt (und dumme Menschen im Nebensitz debattieren müssen, wo der Drehort ist – Skellig Islands in Irland, btw) und sie und Luke sich dann gegenüberstehen und sie ihm das Lichtschwert entgegenhält … aaaah, da will ich auf jeden Fall sofort den nächsten Film sehen!

So, und weil der Eintrag schon lang genug ist, jetzt noch ein paar lose Gedanken, die mir im Kopf rumgehen:

  • Die Frage nach Reys Herkunft finde ich natürlich sehr spannend … ich bin gespannt, ob die Lösung relativ langweilig ist, und sie einfach Lukes Tochter mit wem auch immer ist (womit dann aber wenigstens coolerweise wieder ein Skywalker unterwegs wäre) oder ob sie eine andere Herkunft hat. Und natürlich wieso sie auf Jakku abgesetzt wurde, ob sie schonmal im Jedi-Training war und nur ihre Erinnerungen gelöscht wurden und wieso die Macht so stark bei ihr ist.
  • Ich bin mir 1000 % sicher, dass Han wusste, wer sie ist. Er schaut so bedröppelt, als sie sich über das viele Grün auf dem Planeten bei Maz freut, als ob es ihm leid täte, dass sie auf Jakku gelandet ist. Dann wäre da noch das bewusste Wegblenden nach Maz‘ Frage „Who’s the girl?“ und den Job hätte er ihr vermutlich auch nicht einfach so angeboten.
  • Eigentlich bin ich mir recht sicher, dass Rey nicht auch mit Han verwandt ist (und somit nicht Kylos Schwester oder dergleichen), weil ich denke, dass Leia ihr das spätestens nach Hans Tod erzählt hätte. Andererseits wird auch dieses Gespräch wieder bewusst ausgelassen, man sieht Leia und Rey sich nach der Zerstörung des Starkillers umarmen (und dabei läuft dann auch das Han-und-Leia-Theme) und dann den Abschied von Finn und der Resistance, ohne dass man weiß, ob es noch ein Gespräch zwischen Leia und Rey gab.
  • Apropos Leia: Ich finde es großartig, dass sie weiterhin den Namen Leia Organa verwendet und somit ihre Adoptiveltern in Ehren hält und sich nicht Skywalker oder Solo nennt. Und dass sie wieder General bei den Rebellen ist, finde ich auch super, zumal Carrie Fisher im jetzigen Alter auch sehr viel Würde ausstrahlt. Und nee, ich sag jetzt mal nix zu den Flachpfeifen, die sich darüber echauffieren, dass eine Frau im Alter von 59 nicht mehr wie 25 aussieht.
  • Ebenfalls gefällt mir sehr, sehr gut, dass es für Han und Leia kein endgültiges Happy End gab … dass sie sich über ihren dem Bösen anheim gefallenen Sohn auseinandergelebt haben, sich am Ende doch wieder halb versöhnen und er dann stirbt, weil er doch noch versuchen will, Ben wieder nach Hause zu holen (vermutlich eher für Leia als aus eigener Überzeugung … und er hätte auch ungesehen verschwinden können stattdessen) … das ist alles so traurig und für mich mit der stärkste Teil des Filmes. Wenn Leia spürt, dass Han tot ist und Chewbacca anfängt, wie ein Wilder loszutoben, musste ich auch bei beiden Kinobesuchen heulen.
  • Ich bin sehr gespannt, wie Maz an das Lichtschwert von Anakin/Luke gekommen ist.
  • Der Film arbeitet sehr geschickt damit, viele Sachen gar nicht zu thematisieren. Das Abblenden nach „Who is the girl?“, das Nichtzeigen eines evtl. Gesprächs von Leia und Rey (das aber dennoch stattgefunden haben kann), etc. – theoretisch könnte Rey längst wissen, wo sie herkommt, nur der Zuschauer noch nicht. Ich finde das ganz gut, weil es das frustrierenden Gefühl von „OMG, wieso REDEN die Charaktere nicht miteinander“ vermeidet und trotzdem noch viel zum Spekulieren offen bleibt.
  • Ich frage mich, ob noch mal thematisiert wird, wieso ausgerechnet Finn of all Stormtroopers nicht mehr wollte und bei seinem ersten Einsatz durchgedreht ist. Der Herr Mitbewohner meint ja, vielleicht hat der ältere Jedi-Anhänger, der Poe den Datenträger gegeben hat, noch vor seinem Tod irgendwas gemacht, um Finn zu beeinflussen.
  • Es gibt einige sehr nette Details, die mir beim 2. Mal gucken aufgefallen sind. Zum Beispiel sieht man nach dem Absturz eines Tie Fighthers bei der Flucht von Jakku gleich die Scavengers hinstürzen und nach den besten Teilen suchen. Auch erst beim 2. Mal gesehen: Nachdem Han sich ja beschwert hat, dass es auf der Starkiller Base so kalt ist, hat Chewie ihm während der Suche nach Rey irgendwoher noch eine Jacke besorgt. Wie fürsorglich. Schnüff.
  • Es gibt weibliche Storm Trooper! Also noch mehr außer Captain Phasma, die bitte auch gerne noch mehr vorkommen darf nach ihrer epischen Flucht aus dem Müllschacht.
  • Ich bin sehr gespannt, wieso nun Kylo böse geworden ist. Und wer die anderen „Knights of Ren“ sind, die erwähnt werden. Und ob Kylos Böse-werden jetzt damit zu tun hat, dass Rey auf Jakku „geparkt“ wurde … eigentlich sind die beiden vom Alter her nicht weit genug auseinander, dass sie noch so jung gewesen sein kann wie in der Rückblende, während er schon alt und stark genug war, Lukes Schüler aktiv zu bedrohen.
  • Ob wohl der alte Jedi-Tempel, den Luke sucht, noch vorkommt?
  • Und wer zur Hölle ist Snoke? Hoffentlich nicht der olle Palpantine, den man irgendwie wieder zusammengekratzt hat. Das fände ich langweilig.
  • Ich fände es ja so schön, wenn Rey als weibliche Heldin der Filme ohne Lovestory auskommt … aber ich weiß nicht, ob Disney mir den Gefallen tut. Mein Lieblingsszenario wäre im Moment wirklich Liebesgeschichte zwischen Finn und Poe, aber ich fürchte, dass Finn doch eher an Rey interessiert ist.
  • Wie ich gestern auf Twitter gelernt habe, ist der Shipping-Name für Finn+Poe übrigens Storm Pilot 😀 .
  • Und zum Schluss: Wie wird Episode 8 wohl heißen?

Okay, ihr seht, ich hab wirklich viel STAR WARS im Kopf gerade. Wie passend, dass auf Netflix grade 6 Staffeln The Clone Wars aufgetaucht sind, dann kann ich ein bisschen weiter im Universum herumsuchten 😉 .

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Pegida-Man killed the Rollenspieltour

Wir waren ja gerade in Dänemark. Wir, das sind ich, der beste Mitbewohner von allen sowie 5 Leute aus meiner Oldschool-DSA-Runde, in der ich vor Jahren regelmäßig spielte, deren Mitglieder ich jetzt aber meistens nur noch zu anderen Anlässen sehe – oder aber einmal im Jahr zur Rollenspieltour, wenn wir zusammen eine Woche nach Dänemark in ein Ferienhaus fahren und da 6 Tage am Stück spielen. Dieser Urlaub entfaltet meist das Phänomen, dass man währenddessen das Gefühl hat, sich nur mal grade kurz hingesetzt zu haben und dann ist die Woche auch schon wieder vorbei. Gleichzeitig kommt es einem bei der Heimkehr vor, als wäre man 6 Wochen mindestens weggewesen. Eigentlich also eine sehr tolle Sache. Dieses Jahr hatten wir auch ein sehr schönes, großes Haus auf Rømø mit einem großartigen Swimmingpool, dazu kam für Mitte November echt gutes Wetter mit zweimal Sonnenschein am Strand – eigentlich also eine perfekte Woche.

Eigentlich.

Leider war da dieser eine Mitspieler, der mir die Woche so gründlich verleidet hat, dass ich am liebsten nach 2 Tagen wieder abgereist wäre. Und weil ich nun schon einige Tage wieder zu Hause bin und mich das Thema immer noch beschäftigt, blogge ich jetzt drüber.

Dieser besagte Mitspieler hatte schon immer nen gewissen Spleen und Ansichten, die ich nicht immer teilen kann. Zum Beispiel ist er ein ziemlicher Militärfreak und steht total auf Geschichten irgendwelcher Schlachten, sammelt allen möglichen Kram wie irgendwelche Waffen-Replikas etc., definiert sich vor allem über seinen Job und war noch nie das, was er selber abfällig als linker Gutmensch bezeichnen würde. Aber gut. Menschen sind nunmal verschieden und mit vielen Dingen kann ich schlicht leben. Mitspieler A raucht Kette, Mitspieler B verschätzt sich manchmal mit dem Alkohol und redet dann wirres Zeug, Mitspieler C hat öfter mal die Angewohnheit, aus Prinzip gegen alle Vorschläge und Ideen der anderen zu sein und Mitspieler D schläft am Spieltisch öfter mal ein. Mitspieler E hat einen meiner Meinung nach miesen Musikgeschmack, Mitspieler F belegt seine Pizza immer mit echt ekligen Kombinationen und Mitspieler G fällt Leuten öfter ins Wort. Alles nervige Dinge, aber eben Kleinigkeiten, die ich hinnehme und akzeptiere, weil Menschen eben nicht perfekt sind und die Sympathie trotz allem überwiegt. So auch bei dem besagten Mitspieler, mit dem mich z. B. von 2004-2009 eine lange DSA-Kampagne verband, während der ich auch gut mit ihm klarkam, auch wenn es immer eine „Rollenspiel-Freundschaft“ war und man sich außerhalb dessen selten bis nie traf.

Und dann kommt dieser eine besagte Mitspieler und haut gleich am ersten Abend in Dänemark irgendwelche Pegida-Parolen raus. Die Lügenpresse und die uns überrennenden „Asylanten“ und die linken Gutmenschen, die vor den Messehallen am Sonntag Obst verteilen, werden sich ja noch wundern, wenn erstmal der Bürgerkrieg ausbricht, weil die Deutschen nicht mehr hinnehmen, dass „die da“ uns überrennen. Jo, und dann stehste da. Am Anfang war ich mir noch nicht mal sicher, ob er den Müll von sich gibt, um zu provozieren (was er durchaus auch manchmal tut). Aber bald war klar, dass dem nicht so ist. Anscheinend hat er in den zwei Jahren, die ich ihn nicht gesehen hatte (letztes Jahr war er nicht dabei) einen gewaltigen geistigen Rechtsruck vollzogen. Die übrigen Mitfahrer reagierten eigentlich alle recht ähnlich drauf wie ich – eine Mischung aus ungläubigem Staunen bis Entsetzen einerseits und dem Wunsch, sich den Urlaub nicht verderben zu lassen andererseits. Bereits am ersten Abend wurde Pegida-Man aufgefordert, das Thema bleiben zu lassen, weil die Meinungen da doch zuweit auseinandergehen. Selbst das fand ich eigentlich schon unerträglich, denn eigentlich möchte ich nicht mit jemandem um ein Thema herumschweigen, der rassistisch und rechtsextremistisch ist. Eigentlich möchte ich mit so jemandem noch nicht mal im selben Zimmer sein. Und schon gar nicht eine Woche lang auf engstem Raum in einem Ferienhaus.

Wäre ich mit dem eigenen Auto dagewesen, wäre das noch nicht mal so wild gewesen, dann hätte ich jederzeit die Möglichkeit gehabt, mich da rauszuziehen. Allerdings war ich mit 2 anderen Leuten zusammen in einem fremden Auto angereist und hätte somit höchstens bitten können, mich zum nächsten Bahnhof zu fahren. Aber eigentlich wollte ich ja nicht nach Hause, ich wollte ne tolle Rollenspielwoche in Dänemark haben, zusammen mit den netten Leuten, die ich sonst kaum sehe. Also den anderen 5 netten Leuten, Pegida-Man mal ausgenommen.

Und so gingen die ersten Tage dann ins Land. Leider hielt sich Pegida-Man nicht an unseren Wunsch, das Thema bleiben zu lassen und kam immer und immer wieder damit an – zum Glück meistens nach dem Spiel, so dass ich einfach ins Bett gehen konnte. Der beste Mitbewohner von allen hat noch regelmäßig gegen anargumentiert, aber das war tatsächlich recht vergebliche Liebesmüh. Ich selber sagte wenig und verließ meist den Raum, wenn wieder die üblichen Parolen kamen. Feige, nicht wahr? Irgendwie schon, und ich bin nicht stolz drauf. Hätte ich mich nicht eigentlich hinsetzen müssen, all die Fakten, die ich in Dutzenden von Blogartikeln gelesen habe, auspacken, ihn einfach in Grund und Boden argumentieren? Nachfragen und immer wieder nachfragen, wieso er so denkt, wieso er solche Angst vor den Geflüchteten hat, wieso er glaubt, das würde sein Leben negativ beeinflussen? Hätte ich vielleicht. Bestimmt sogar. Aber es ging nicht. Ich war einfach so fassungslos, so stinksauer, so völlig schockiert davon, wie jemand so blöd sein kann, den rechtspopulistischen Müll von Pegida und AfD zu glauben, so engstirnig, so … unmenschlich. Immer wenn das Thema wieder hochkam, ging mein Puls schlagartig in die Höhe, meine Hände fingen an zu zittern, ich wollte einfach nur weg aus der Situation.

Nach drei Tagen bin ich dann ein bisschen ausgerastet. Nun ist das ja so, dass ich manchmal auch nur denke, ich wäre gerade sehr deutlich geworden, das aber nur in meinem Kopf so ist und ich eigentlich doch noch sehr normal klinge, weil ich Lautstärke hasse und selten sehr laut reden möchte und kann und dann deswegen in meinem Kopf viel unfreundlicher bin als in Wirklichkeit. Aber der Herr Mitbewohner hat mir nachher gesagt, dass das Ausrasten diesmal auch nach außen hin sichtbar wurde und wohl alle Anwesenden ein wenig verdutzt waren ob meines … ähm … Ausbruchs.

Jedenfalls kam grad wieder mal das leidige Thema auf, ich stand schon auf und ging in Richtung Küche, um lieber zu kochen als mir diese unsäglichen Sprüche anzuhören. Und Pegida-Man dann so, aus wirklich tiefster Überzeugung: „Ich will aber keine scheiß-Kanacken in Deutschland.“ Darauf ich, auf dem Hacken stoppend und mich ihm zuwendend: „Und ich will keine Scheiß-Nazis in meinem Ferienhaus, aber offensichtlich konnte ich mir das auch nicht aussuchen.“ Irgendwer aus dem Off: „Und jetzt sollten wir das Thema mal wirklich lassen“. Und ich: „Ja, wir lassen das Thema jetzt bitte bleiben, und zwar für den Rest der Woche, ich will deine Scheiß-Nazi-Parolen nicht mehr hören, und wenn dir das nicht passt, fahr nach Hause!“ Danach ging ich in die Küche, rührte im Essen herum, hörte meinen Herzschlag bis in die Ohrenspitzen hämmern und verschwand dann erstmal im Poolraum und schwamm 20 Bahnen, um mich wieder abzuregen.

Den Rest der Woche hielten sich dann die Bemerkungen – bis auf einige absolut kindische Aussetzer, z. B. beim DSA-Spielen darauf beharren, lieber den rechten Gang zu nehmen statt den linken, weil rechts ja immer besser ist – in Grenzen, Pegida-Man daddelte vor allem auf seinem Handy/Laptop herum, ich sah zu, dass ich bei jeder Gelegenheit aus dem Haus kam und ging nach dem Spielen möglichst sofort ins Bett, um Gespräche zu vermeiden. Ständig erwartete ich, dass wieder irgendein dämlicher Spruch kommt, ohne zu wissen, wie ich darauf reagieren soll. Es war eine absolut unentspannte Nummer und ich war dann einfach nur froh, nach Hause fahren zu können, obwohl der Rest des Urlaubs echt nett war.

Und nun? Fest steht, dass ich Pegida-Man nicht mehr sehen will. Spielabende, wo er dabei ist, werde ich nicht besuchen, Rollenspieltouren werden in Zukunft nur ohne ihn oder ohne mich stattfinden. Ob das heißt, dass ich in Zukunft zu Hause bleiben muss, wird sich zeigen, zumindest drei anderen Mitreisende wollen aber auch nicht mehr mit ihm zusammen los. Ich habe festgestellt, dass ich kaum in der Lage bin, auf einen Menschen mit diesen Ansichten anders als mit Unverständnis und Wut zu reagieren, und zwar in einem Ausmaß, das mich selbst überrascht hat.

Wie ich schon schrieb, Menschen sind nicht perfekt. Jeder meiner Freunde und Bekannten hat Angewohnheiten, Vorlieben und Ansichten, die ich nicht teile und die mich manchmal nerven. Trotzdem überwiegt fast immer die Sympathie für denjenigen und die Überzeugung, dass jeder so leben soll, wie es ihm gefällt. Aber bei Rassismus und Rechtsextremismus und dem Nachgröhlen von Nazi-Parolen ist Schluss. Mit so jemandem will ich nicht befreundet sein, nicht lose bekannt, nicht mal in ein und dem selben Raum, und zwar auch nicht dann, wenn er seine Ansichten nicht laut äußert – es ist schlimm genug, sie zu haben.

Disclaimer: Tatsächlich habe ich hier im Blog noch über die aktuelle politische Situation in Deutschland geschrieben und das hier soll auch weiterhin kein Polit-Blog oder so werden. Ganz grob gesagt denke ich, dass durch die vielen Geflüchteten etliche Herausforderungen auf Deutschland und uns alle zukommen, denen wir uns aber stellen müssen, denn die Menschen, die hier Zuflucht suchen, abzuweisen, kann keine Alternative sein. Für sehr, sehr viele interessante Links zum Thema verweise ich einfach mal auf die Linksammlungen von Herrn Buddenbohm, der regelmäßig interessante Artikel und Berichte verlinkt. Des Weiteren verlinke ich auch mal auf die Seite Blogger für Flüchtlinge – dort könnt ihr Geld spenden oder euch informieren, wo ihr in eurer Nähe Sachspenden abgeben oder mithelfen könnt.

Disclaimer 2: Dem entsprechenden Mitspieler ist der Link zu diesem Blog bekannt, auch wenn ich sehr bezweifle, dass er hier mitliest.

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Finnland für Fortgeschrittene

(Teil 2 des Finnlandurlaubs-Berichtes, Teil 1 ist hier.)

Wir verließen also Lappland und fuhren nach Süden. Aus Gründen der Dusseligkeit meinerseits hatte sich die Reiseroute kurz vor Abfahrt noch einmal recht stark geändert, denn versehentlich hatte ich ein falsches Hotel gebucht. Statt in Kemi an der Ostsee befindet sich nämlich ein gleichnamiges Hotel auch in Jyväskylä, was mehrere hunder Kilometer weiter südlich liegt. Das wären flauschige 10 Stunden Fahrt an einem Tag gewesen, so was möchte natürlich kein Mensch. Daher – und weil ich trotzdem in das sehr toll klingende Hotel wollte – wurde die erste Nacht gecancelt und ein Hotel für den Zwischenstopp gesucht, was halbwegs in der Mitte liegt.

2015-09-11 09.40.44So landeten wir dann für eine Nacht im Hotel Iso Syöte. Das ist ein Hotel, das auf einem Berg nahe eines Naturschutzgebietes liegt und von dem aus man einen tollen Ausblick in die Umgebung hat. Besonders morgens, als die Wolken noch im Tal hingen, während oben schon die Sonne schien, war das ein eindrucksvoller Anblick. Das Hotel selbst ist vermutlich eher als Hotel für die Skisaison ausgerichtet, da es in der Nähe auch ein Skigebiet gibt. Mitte September war es recht leer. Das Zimmer war okay, das Essen ein bisschen überteuert, aber eine Alternative hat man auf dem Berg da eben nicht. War trotzdem ganz okay. Die lange Fahrt von etwa 5 Stunden an dem Tag war dann auch so anstregend gewesen, dass ich abends auch gar nix mehr groß machen wollte außer ein bisschen in die finnische Landschaft zu schauen. Nachts gab es sogar nochmal ein wenig Nordlicht zu sehen, aber wesentlich weniger hell – wir waren ja auch wieder südlich des Polarkreises.

2015-09-11 14.01.16Am nächsten Tag stand dann die nächste lange Fahrstrecke von 5,5 Stunden an. Wer hat den Scheiß nur geplant? Ach ja – ich war das. Langsam war ich schon recht genervt vom Fahren, zumal man halt für eine Strecke sehr viel länger braucht als hier in Deutschland, da man im Durchschnitt vielleicht nur so 70 – 80 km pro Stunde schafft. Es musste also wenigstens ein hübscher Zwischenstopp her. Den machten wir dann in Kajaani, einer nette kleinen Stadt mit einer Burgruine. Die war sogar kostenlos zugänglich und auch ziemlich cool. Außerdem haben wir es geschafft, in Finnland für ein Mittagessen von 2 Personen mitsamt Getränken unter 10 Euro zu bezahlen. Unglaublich! Und die Pizza war sogar sehr lecker und so groß, dass wir sie zu zweit gerade geschafft haben.

Am Abend trafen wir dann in Jyväskylä ein und fanden dann auch schnell unser Hotel, das Boutique Hotel Yöpuu. Und hier nun meine Empfehlung an alle zukünftigen Finnlandreisenden: Fahrt da hin! Wirklich! Wenn ich nur eine Unterkunft der ganzen Reise empfehlen könnte, dann wäre es dieses Hotel, das insgesamt auch zu den schönsten Hotels zählt, in denen ich je war. Jedes Zimmer ist dort indivduell gestaltet, unseres hatte eine total tolle blaue Wandfarbe und lustige weiße (dimmbare!) Lampen. Außerdem gab es dort die einzige Dusche auf der ganzen Reise, die sowas wie Wasserdruck entfaltete und nicht nur ein müdes Tröpfeln zustande brachte (ja, das ist so eine Marotte von mir, ich hasse Tröpfelduschen *g*). Aber das Tollste am Hotel ist das Restaurant. Die Bewertungen sprachen da schon von einer sehr guten Küche, wir mussten das natürlich testen und ließen uns beim Einchecken einen Tisch reservieren. Und dann haben wir gegessen. Den ganzen Abend lang. Das Restaurant ist recht klein, sehr schön mit alten Möbeln und Kronleuchtern und tralala. Serviert wird dort moderne Küche mit überwiegend regionalen Zutaten. Empfohlen wurde uns das herbstliche Vier-Gänge-Menü und das haben wir dann auch genommen. Davor gab es einen sehr leckeren Cocktail, zum Essen gab es passende Weine für jeden Gang und, was ich wirklich super fand, auch passende nichtalkoholische Getränke. Sonst sitze ich in so gehobenen Restaurants ja immer da und trinke Wasser, weil ich keinen Wein vertrage, aber hier hatte ich zu jedem Gang einen passenden Saft (teilweise noch gemischt mit Sirup bzw. ein Gemisch aus verschiedenen Säften). Und das Essen war unglaublich gut, die Getränke passten toll dazu, die Kellnerinnen waren superfreundlich und sehr professionell. Zwischen dem Hauptgang und dem Nachtisch wurden wir noch gefragt, ob wir denn noch nen Käsegang zwischenschieben wollten, sie hätten ja gerade so guten Käse aus der Schweiz da (haben wir natürlich gemacht, war auch total klasse). Und zwischen den Gängen verging auch immer ein wenig  Zeit, so dass man nie das Gefühl hatte, total vollgefuttert zu sein. Insgesamt haben wir ungefähr 3,5 Stunden da gesessen, gegessen und uns unterhalten. War ein total schöner Abend, der die lange Fahrt komplett vergessen ließ. Das Frühstück am nächsten Tag war auch total großartig. Ich möchte nochmal dort hin! (Wie die Stadt sonst so ist – null Ahnung, wir waren ja erst abends da und haben das Hotel dann auch nicht mehr verlassen.) Was für ein Glück, dass ich das falsche Hotel gebucht habe!

Als nächstes fuhren wir dann erstmal zurück, denn dank der bescheuerten Planung waren wir auf dem Weg nach Jyväskylä schon durch die Stadt gefahren, in der unser nächster Zwischenstopp war. In Kuopio wohnten wir im Scandic Hotel Kuopio, was direkt am See liegt und auch sehr schön war. Unterwegs waren wir noch auf einem Aussichtsturm, das war auch sehr nett, denn die finnische Seenlandschaft sieht von oben sehr schick aus:

2015-09-12 14.31.51

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Das ist übrigens ein Autorastplatz.

Insgesamt hat man spätestens an dem Tag gemerkt, dass wir jetzt in Südfinnland waren, denn die Landschaft war dann doch sehr anders. Mehr Nadelbäume, mehr Grün, keine Rentiere mehr (schluchz). Dafür eben sehr schöne und große Seen (wobei es die im Norden ja auch gibt, man kann generell in Finnland keine 10 Kilometer fahren, ohne an einem größeren Gewässer vorbeizukommen. Eine sehr schöne Sache!). Leider hatten im Süden doch auch noch ein paar Mücken überlebt, die uns gerade in Wassernähe etwas genervt haben. Aber wir hatten Salbe gegen die Stiche dabei, da passte das dann schon. In Kuopio jedenfalls sind wir ein Stück am See herumspaziert, dann waren wir essen in so einem Restaurant-Musikbar-Dings, wo dann – es war ja Samstag – auch eine Liveband spielte. Die waren auch recht gut, so dass wir dann noch eine Weile blieben, teuren Alkohol tranken und zuhörten. Eine Sache muss ich aber nochmal irgendwie im Nachherein ergründen, nämlich die, was der Finne an sich eigentlich unter Karaoke versteht. Bereits in  unserem Hotel in Ivalo hieß es nämlich, am Abend gebe es Karaoke. Wir guckten dann mal, was da so los war und hörten irgendeine finnische Volksweise, zu der ein paar Rentner über die Tanzfläche schunkelten. Nun gut, vielleicht eine andere Zielgruppe. In Kuopio allerdings war es Samstag Abend und wir kamen dann wieder an einer recht jugendorientiert wirkenden Bar vorbei, wo auch gerade ein Karaokeabend sein sollte. Da ich das prinzipiell sehr lustig finde, also da mal rein – jedoch stand auf der Bühne gerade eine junge Frau, die musikalisch Ähnliches von sich gab wie die Rentnerschunkelmusik im ersten Hotel. Wir wtf-ten also und fielen quasi rückwärts wieder aus der Tür. Ist in Finnland Karaoke so eine Art Codewort für finnischsprachige Volksmusik? Hatten wir nur Pech? Gibt es da einen tieferen Sinn? Ich weiß es nicht. Jedenfalls gingen wir dann lieber zuück im Hotel, wo wir dann noch ein warum auch immer stattfindendes Feuerwerk vorm Fenster betrachten konnten. Auch schön.

2015-09-13 18.55.11Vorletzter Halt: Savonlinna. Savonlinna ist eine gar nicht mal so kleine Stadt im Süden Finnlands, die allerdings generell nur so von Juni bis August geöffnet hat. Zumindest ist es uns nicht gelungen, am Sonntag Abend ein Restaurant zu finden, was a) überhaupt offen hat und b) nicht um 20 Uhr schließt (was doof ist, wenn man 19.30 Uhr was essen gehen will). Schwer genervt haben wir dann in einer Art Pizza Hut-Verschnitt eine Pizza gegessen und die Stadt verflucht. Immerhin gibt es da eine große Burg, die Olavinlinna, die man besichtigen kann – die Tour gibt es natürlich auch außerhalb des Sommers nur auf Finnisch, aber man bekommt immerhin eine schriftliche Übersetzung der Erklärungen. Die Burg ist auch echt cool und sehr gut erhalten und man kann in recht viele Teile davon rein. Die Führungen sind immer zur vollen Stunde.

Danach waren wir beim Punkaharju Ridge. Das ist eine aus der letzten Eiszeit entstandene Landschaft – quasi ein sehr dünner Streifen Land, der sich zwischen den Seen entlangzieht. Wie dünn, sieht man auf diesem Bild ganz gut:

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Links Wasser, rechts Wasser, in der Mitte auf dem Damm die Straße. Sehr cool. Da sind wir dann am Nachmittag herumgefahren und haben die wirklich wunderschöne Landschaft betrachtet. Hier gab es dann, obwohl wir im Süden waren, doch wieder sehr viele Birken, zwischen denen sich die Gräser und Farne bereits herbstlich bunt gefärbt hatten. Sah unglaublich toll aus:

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Unsere Unterkunft war diesmal etwas anders, nämlich ein Bed&Breakfast in einem umgebauten Bauernhof. Das war auch sehr toll, sie hatten Kühe und unglaublich puschelige Hunde und einen eigenen See, auf dem man mit kostenlos ausleihbaren Ruderbooten herumfahren konnte. Das Gelände liegt mitten im Wald und es war total still dort und die Luft wieder sehr toll. Da könnte ich mir auch vorstellen, dort mal länger Urlaub zu machen. Wir waren diesmal im Haupthaus und hatten Frühstück dabei, man kann aber auch ein eigenes Häuschen mieten, eine Gemeinschaftsküche nutzen oder auf dem Grillplatz grillen. Am letzten Abend in Savonlinna fanden wir dann übrigens doch noch ein gutes Restaurant, nämlich das Waahto direkt am Hafen. Und hatten anschließend noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.

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Der unglaublich puschelige Hund.

Zum Schluss der Reise ging es dann nach Helsinki. Das war wieder eine Fahrt von vier Stunden, ich hatte Migräne und wenig Lust, aber irgendwie haben wir es bis Helsinki geschafft. Immerhin hatten wir noch erreichen können, dass wir das Auto eine Stunde später abgeben konnten als ursprünglich vereinbart und  zwar auch in einer Filiale, die näher an unserem Hotel lag. Autofahren durch die Innenstadt von Helsinki war dank Navi zwar machbar, aber ein wenig anstrengend, da es da Straßenbahnen gibt und ich immer schwerst irritiert bin, wenn ich auf den Schienen derselben fahren soll. Aber dann war die Hertz-Filiale nach vielleicht 15 Minuten auch erreicht, das Auto in der Tiefgarage verstaut und der Schlüssel abgegeben – tschüss, Rotpüschel (ja, ich muss Mietwagen immer alberne Namen geben). Immerhin 2300 Kilometer bin ich in 9 Tagen gefahren. Danach sind wir dann erstmal zum Bahnhof und haben uns ein 2-Tages-Ticket für den Nahverkehr geholt, mit 12 Euro pro Nase durchaus bezahlbar. Die Öffis in Helsinki haben auch einen guten Eindruck hinterlassen, sie kamen dann, wann sie sollten und fuhren dorthin, wo man es erwartet hat*g*.

In Helsinki waren wir im Hilton Helsinki Strand, nicht weil wir auf einmal vom Reichtum überfallen worden wären, sondern weil das Hilton in Helsinki auch nicht groß mehr kostet als andere Hotels. Alternativ hätte man auch in so Ferienwohnungen wohnen können, aber wenn das auch nur 20 Euro weniger kostet als ein Hotelzimmer, seh ich das dann nicht ein. Das Hilton jedenfalls war eigentlich gut. Eigentlich, da a) das Hotel gerade ein Großbaustelle war, weil es saniert wird (zum Glück war im  Zimmer der Lärm nicht zu hören) und b) man im Hilton anscheinend der Meinung ist, im Jahr 2015 sei freies Wlan im Zimmer keine Selbstverständlichkeit. Während wir in jedem Winzhotel in Lappland freies Wifi hatten, kostete das im Hilton 5 Euro. Pro Tag und Gerät. Also 20 Tacken für Wlan, bei nem Zimmer, das eh schon 130 Euro die Nacht kostete. Unverschämt.

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Helsinki: Dom und Denkmal.

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Auf Suomenlinna.

Das schöne Wetter hatte uns dann auch verlassen, Helsinki präsentierte sich im Nieselregen und ich hatte irgendwie gar keinen Bock auf Stadt. Schon der erste Gang durch den recht vollen (also im Vergleich zu Hamburg natürlich nicht, im Vergleich zu Lappland dann doch) Hauptbahnhof fand ich irgendwie stressig und ich hätte auch kein Problem damit gehabt, statt Helsinki anzuschauen lieber doch noch 2 Tage auf dem Bauernhof zu bleiben. Aber nu waren wir schon da. Helsinki ist irgendwie eine Stadt, in der ich glaube ich ganz gut leben könnte, die ich touristisch aber nicht so spannend fand. Besonders groß ist sie nicht, man hat schnell alle wichtigen Gebäude gesehen, und viele der Dinge, die man sich anschauen konnte, waren nicht so mein Fall (es gibt z. B. diverse Kunstmuseen, aber damit kann ich immer wenig anfangen). Außerdem hatte ich mehr oder weniger von Ankunft bis Abfahrt durchgehend Migräne, das macht natürlich auch nicht gerade Lust auf ausgedehnte Ausflüge. Wir waren dann am vorletzten Tag der Reise in Suomenlinna, das ist die große Hafenfestung vor Helsinki. Da kann man mit der Öffi-Karte per Fähre hinfahren, das ist schonmal super. Leider sieht man dann von der Festungsanlage auf der Insel selber weniger als ich so gedacht hatte, weil das Ding verdammt groß ist und man quasi mittendrin steht und auch viele Gebäude halt immer noch genutzt werden und umgebaut worden usw. Wir waren dann noch in einem Museum, wo man sich die Geschichte der Festung anschauen konnte, zum Glück gab es das Ganze auch als Kurzfilm – ich war langsam doch etwas museumsmüde und hatte wenig Lust, mir stundenlang irgendwelche Tafeln durchzulesen. Nachher sind wir dann noch etwas rumspaziert und haben uns dann durch eine Verkettung unglücklicher Umstände eine Stunde lang gegenseitig gesucht. Jaaaahaaa. Never split the party, da ist eben doch was dran. And if you split the party, make sure every party member has his smartphone :p .

Am letzten Abend wollten wir dann nochmal irgendwo schön essen gehen, und da wir schon so oft finnisch gegessen hatten, fiel unsere Wahl dann auf das Steakhouse Grotesk. War eine gute Wahl, bei Cocktail, Vorspeisen, Dry Aged Black Angus und Tarte Tatin ließen wir den Urlaub dann ausklingen.

Okay, am nächsten Tag ging unser Flug erst um 17:30 Uhr und wir haben noch die Markthalle besucht und sind etwas mit der Tram herumgefahren. Aber diese Reisetage sind immmer so verlorene Tage und ich glaube, das nächste Mal möchte ich lieber gleich morgens nach Hause fliegen und nicht noch so einen halbgaren Tag irgendwo haben. Außerdem werde ich das nächste Mal mit einem verdammten Taxi zum Flughafen fahren, weil wir schon wieder mit dem Airport Shuttle gefahren sind und das schon wieder hundert Jahre lang im Stau stand und wir dann schon wieder zum Gate sprinten mussten. Argh. Der Flug war dann aber unproblematisch und diesmal kam auch das Gepäck an 😉 .

Ja. Das wars, mit dem Finnland. Insgesamt war es ein sehr schöner Urlaub, Finnland ist ein tolles Land und ich kann nur empfehlen, dort Urlaub zu machen. Ich möchte auf jeden Fall nochmal hin – dann vielleicht auch mit Hundeschlittentour und Schnee.

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#RPGaday2015: Liebstes Rollenspiel-Accessoire

Heute hab ich ja frei, da kann ich die Frage auch sofort beantworten. Achtung, ich schmeiß euch mal ein wenig mit Bildern zu.

Es gibt viele Dinge, die das Rollenspiel einfach schöner machen – tolle Würfel, Bilder, Handouts, Karten (ich liebe unsere politische Horasreichkarte mit Fähnchen für die verschiedenen Truppen!) und so weiter … aber meine größte Liebe sind einfach Notizbücher.

Schöne, toll aussehende Notizbücher oder Ledermappen als größere Version davon. Da muss ich mich in jeder Buchhandlung oder bei jedem Mittelalterfantasydingens-Stand, der sowas anbietet, echt beherrschen. Trotzdem haben sich in meinem Regal schon etliche davon angesammelt.

Mal nur die, die ich zum Rollenspiel benutze/benutzt habe:

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Das große oben rechts nehme ich immer mit auf Cons zum Mitschreiben bei Workshops (wenn ich da nicht den Laptop benutze) oder Notizen machen bei  Spielrunden. Die vier kleinen unten sind alles Notizbücher für unsere Myranorkampagne – drei davon sind voll, das vierte ist grad in Benutzung.

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Das große schwarze oben links gehört zur selben Kampagne – ist aber eher als Ingame-Buch konzipiert, auch wenn ich es irgendwann nicht mehr geschafft habe, alles per Hand reinzuschreiben. Das Buch ist sozusagen eine irdische Variante von dem, was meine Heldin an Notizen über den Kontinent anlegt.

Leider habe ich inzwischen nicht mehr die Zeit, das Buch wirklich auf dem Laufenden zu halten. Das ist echt schade. Ebenso komme ich nicht mehr dazu, die Notizen, die ich im Laufe der Abenteuer mache, in „Tagebucheinträge“ meiner Heldin zu verwandeln. Das habe ich eine ganze Zeit lang gemacht – und sogar mal angefangen, als Blogbeiträge zu veröffentlichen, siehe hier. Allerdings war das wohl nicht so schrecklich spannend, es hat jedenfalls kaum einer gelesen. Vielleicht könnte man das Ganze noch interessanter aufbereiten und mit SL-Tipps, Infos zur Kampagne usw. verknüpfen, aber das ist zeitlich bei mir leider nicht drin. Daher wird das Projekt wohl nicht weitergehen.

Früüüüher allerdings, da hatte ich noch mehr Zeit. Und so gibt es tatsächlich eine Kampagne, für die ich die Erlebnisse unserer Heldengruppe komplett aufgeschrieben habe. Als wir Das Jahr des Feuers spielten, hab ich jeden Abend Notizen gemacht und die dann bis zum nächsten Spieltermin in eine umfangreiche Zusammenfassung verschriftlicht. Das ergab dann ungefähr 250 Seiten (!) Text – und das durfte natürlich nicht ungenutzt bleiben. Der SL der Kampagne und ich haben zusammen dann aus der Zusammenfassung und anderem Kram (beste Zitate, Interview mit den Helden/Spielern, etc.) eine dicke Mappe gebastelt, die alle Mitspieler (und natürlich der SL) nach Ende der Kampagne bei einem festlichen 5-Gänge-Menü (das ich auch noch kochte – ich hatte mal mehr Energie im Leben…) überreicht bekamen. Auf das Ding bin ich auch heute immer noch verdammt stolz.

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Im Prinzip ist das einfach ein ganz schmaler Ordner, ein wenig zurechtgeschnitten und dann in diese schicke Lederhülle gesteckt.

2015-08-14 16.14.31Ein paar Beispiele aus dem Inhalt, z. B. eine Karte mit den Reisen der Helden, eine Urkunde für meine Heldin und die Speisekarte des besagten Menüs.

Ach ja. Das waren noch Zeiten.

Und natürlich habe ich auch für meine Charakterbögen eine schicke Mappe, ein Geschenk des besten Mitbewohners von allen:

Also – ja, Notizbücher sind definitiv mein liebstes Rollenspielkrams 🙂 .

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Rezension: Die Geister des Landes 3 – Aus der Tiefe

Gdl coverTreffen sich ein Werwolf, eine Hexe und eine Juffer im Puff, um die Welt zu retten. Naja, oder zumindestens die Eifel. Und nein, diese Situation ist jetzt keine von mir erdachte Überspitzung, diese Szene gibt es wirklich im dritten und finalen Band der Geister des Landes-Trilogie von Judith C. Vogt. Aus der Tiefe ist schon vor mehreren Wochen erschienen und netterweise habe ich wieder ein Rezensionsexemplar erhalten.

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Previously on …

Wir erinnern uns: In der Eifel erwachen die Sagengestalten, unheimliche Männer und Frauen ohne Gesicht planen üble Dinge, und die drei Nerds Dora, Gregor und Edi werden von Fiona, die prophetische Träume hat, in all das hineingezogen. Am Anfang von Band 3 sind die vier Jugendlichen bereits ein eingeschworenes Team, auch wenn es immer wieder mal Streit, romantische Zerwürfnisse und anderen Ärger gibt. Und nun ist endlich die Zeit gekommen, um den Gesichtslosen endgültig das Handwerk zu legen oder dabei unterzugehen.

Finale, oooh-ohhhh…

Wenn das Erzähltempo schon in Band 1 und 2 hoch war, so legt die Autorin gerade zu Anfang von Aus der Tiefe nochmal eine ganze Schippe drauf. Im ersten Drittel des Buches überstürzen sich die Ereignisse geradezu und es passieren auch jede Menge Dinge, die ich so wirklich nicht erwartet hätte. Aber da ich hier nichts spoilern will, belasse ich es mal bei diesem vagen Hinweis. Ich WTF-te beim Lesen jedenfalls öfter vor mich hin, aber auf die gute Art und Weise, da die Wendungen zwar überraschend sind, aber dabei trotzdem plausibel und nachvollziehbar bleiben.

In der Mitte des Buchs wird das Tempo dann gedrosselt, die Handlung fächert sich auf und jeder der vier Protagonisten geht seine eigenen Wege. Außerdem passiert, was nach mehreren Monaten, in den die Sagengestalten durchs Land toben, passieren muss – es werden mehr Leute auf das Geschehen aufmerksam. Die vier Jugendlichen sehen sich mit Polizisten, Lehrern, Elternteilen und anderen Erwachsenen konfrontiert, von denen einige Helfer, die anderen eher Hindernisse darstellen. Ich finde es gut, dass diese logische und im Prinzip überfällige Entwicklung im Buch ihren Platz hat, es nimmt aber halt ein wenig die Geschwindigkeit und das „the four of us against the world“-Gefühl raus.

Das Finale findet dann an mehreren Schauplätzen und auf mehreren Ebenen statt. Jede der vier Hauptfiguren hat ihren eigenen Kampf auszufechten. Auch das war irgendwie anders, als ich es im Vorfeld erwartet hatte – ich hatte ja irgendwie mit einem coolen Dora-Edi-Fiona-Gregor-Slow-Motion-Walk in die Zentrale des Bösen gerechnet. Tatsächlich ist im Finale dann jeder erst einmal auf sich gestellt, was mir, als die Erwartungshaltung überwunden war, auch ziemlich gut gefallen hat. Es gibt also nicht den einen großen Showdown, sondern es passiert an verschiedenen Schauplätzen ziemlich viel, es gibt Action und Drama und am Ende dann doch – so viel sei verraten – ein ziemliches Happy End.

Durch die vier parallel ablaufenden Handlungsstränge musste ich tatsächlich, als ich das Buch zuklappte, erstmal kurz durchatmen und im Kopf sortieren, was im Finale nun alles passiert ist. Da geht es nämlich wirklich drunter und drüber. Wie ich das Ende nun finde? Da bin ich etwas zwiegespalten – einerseits freut es mich für die Charaktere, mit denen ich 3 Bücher lang mitgefiebert habe, dass alles am Ende doch gut wird, andererseits steh ich ja eher auf Enden, in denen eben nicht alles gut ist. Also wenns nach mir gegangen wäre, hätte das Ende ruhig noch etwas weniger glücklich sein können. Aber andererseits ist die Trilogie ja auch eine Jugendbuchreihe und vielleicht sieht die Zielgruppe das dann eben doch sehr viel anders als ich.

Apropos Jugendbuch: Nach wie vor finde ich, man kann die 3 Bücher auch als Erwachsener wunderbar lesen, weil es einfach nicht so wahnsinnig viele Dinge gibt, die man mit 16 vielleicht toll, mit 30 aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit scheiße findet. Es gibt keine „sie ist so toll und jeder liebt sie, aber sie merkt gar nicht, welchen Einfluss sie auf ihre Umwelt hat“-Protagonistin (ja, weibliche Form, in männlich kenn ich sowas gar nicht), es gibt zwar Liebeskuddelmuddel, aber kein Love Triangle, das sich über 3 Bände zieht. Und trotzdem sind die vier Hauptfiguren ganz unverkennbar noch sehr jung, was zum Glück aber eher amüsant als irgendwie nervig ist.

Wunderbares Lieblingszitat hierfür:

„Er war so verwegen, dass er auf ihre Schuhspitzen statt auf seine eigenen starrte.“

Etwas verschwommen, aber: Da steht mein Name :)

Etwas verschwommen, aber: Da steht mein Name 🙂

Last but not least ist da natürlich der Nerd-Content. Der ist auch im finalen Band wieder reichlich vorhanden, auch wenn die vier selbsternannten Helden nun wirklich keine  Zeit mehr haben, Rollenspiel zu machen. Das Buch geht schon sehr gut damit los, dass eins meiner Lieblingszitate aus Doctor Who als Einleitung verwendet wird (auch wenn – Achtung supernerdklugscheißen – „A good man goes to war“ in der Serie nicht von River zitiert wird). Auch im Rest des Buches wimmelt es vor nerdigen Zitaten und Anspielungen, was mich beim Lesen mehr als einmal schmunzeln ließ. Außerdem entdecken die 4 Nerds auch immer mehr das Internet für sich und weiten den Kampf gegen die Unscheinbaren auf die sozialen Medien aus. Highlight des ganzen Online-Krams war es natürlich, meinen eigenen Twitternamen im Buch zu entdecken! Ich hatte schon völlig vergessen, dass Judith mal gefragt hatte, wer sich denn freiwillig meldet, um erwähnt zu werden. Insofern war das eine schöne Überraschung beim Lesen 🙂 .

Wunderbares Lieblingsnerdzitat:

„Später. Später irgendwann, so, wenn alles in die Luft fliegt und wir an vereisten Klippen hängen. Dann sage ich: Ich liebe dich! Und sie sagt: You know nothing, Gregor Unger!“

Fazit

Es gilt, was eigentlich auch schon für Band 1 und 2 galt: Die Geister des Landes ist unterhaltsame und spannende Lektüre, von Nerds für Nerds und mit vielen interessanten Einblicken in die Sagenwelt der Eifel. Aus der Tiefe ist ein gelungener Abschluss der Trilogie – und ein bisschen traurig war ich schon, dass ich mich nun von Dora, Gregor, Edi und Fiona verabschieden muss.

Vielen Dank an Judith C. Vogt und den Ammianus-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Rezension: Die Geister des Landes I – Das Erwachen

coverMan nehme: Beschauliche Orte in der Eifel, alte Sagen, eine Portion Fantasy und vier mehr oder weniger nerdige Teenager. So oder so ähnlich könnte man wohl die Zutaten beschreiben, aus denen Judith C. Vogt ihre Jugendbuchreihe Die Geister des Landes gebastelt hat. Erschienen sind bisher Teil 1 (Das Erwachen) und Teil 2 (Gesichtslos). Netterweise hat Judiths Verlag mir ein Exemplar des ersten Bandes zur Verfügung gestellt, auf dass ich euch nun mit dieser Rezension erfreue. Vielen Dank dafür!

Inhalt

Die 17-jährige Fiona hat seltsame Träume von mysteriösen Gestalten, die das Umland unsicher machen. Umso schlimmer ist es, dass ihre nächtlichen Visionen sich zunehmend als wahr erweisen und in der Eifel seltsame Dinge vor sich gehen. In ihrer Verzweiflung wendet sich Fiona an drei ihrer Mitschüler, die daraufhin versuchen, die außer Kontrolle geratene Sagenwelt wieder in Ordnung zu bringen. Die drei Nerds Doro, Gregor und Edi schlagen sich mit Sumpfmonstern, Fisch-Zombies und unheimlichen Pilzen herum, während ihre Familien sich langsam fragen, was die drei eigentlich ständig im Wald machen und wieso sie so oft völlig lädiert nach Hause kommen. Nach und nach stellt sich heraus, dass etwas Größeres hinter den Vorkommnissen steckt. Fiona, die eigentlich mit ihren drei Verbündeten gar nicht so viel zu tun haben wollte, gerät immer tiefer in die Geschehnisse. Im Laufe des Buches gesellen sich neue Verbündete, aber auch neue und noch gefährlichere Gegner hinzu. Am Ende steht schließlich ein Showdown, der sehr spannend und dramatisch daherkommt; spätestens da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Bei all der Action kommen aber auch die persönlichen Beziehungen zwischen den Figuren nicht zu kurz. Was wäre auch eine Gruppe von vier Teenagern ohne ein bisschen Liebesdrama?

Obwohl das Buch unter Jugendliteratur läuft, hatte ich beim Lesen doch das ein oder andere Moment ein Gruselgefühl, vor allem bei gewissen schwer wiederzuerkennenden Personen (wers gelesen hat, weiß, was ich meine). Und es geht auch alles andere als zimperlich zu. Oft kommen die Protagonisten nur ganz knapp mit der geistigen und körperlichen Gesundheit davon.

Das Buch hat, obwohl es der erste Band einer Trilogie ist, durchaus erstmal ein abgeschlossenes Ende – danach folgt aber noch ein Epilog, der definitiv neugierig auf Teil 2 macht.

Sprache

Ein bisschen ist „Das Erwachen“ schon ein Buch von Nerds für Nerds – jedenfalls tauchen an allen Ecken und Enden Anspielungen auf Bücher, Serien und Filme auf, die ein Leser, der Gefallen an Jugendlichen beim Kampf gegen wildgewordene Sagengestalten findet, tendenziell kennt. Noch dazu sind fast alle Protagonisten – so wie die Autorin selbst auch – Rollenspieler, so dass es auch hin und wieder eine Szene am DSA-Spieltisch gibt. Dazu kommen diverse Frotzeleien und Zickereien zwischen den Figuren. Insgesamt, und darauf kommt es ja an, nimmt man den Personen ihre Sprache ab. Klar, es sind Teenager und daher ist der ganze Stil eher flapsig-jugendlich gehalten, gerade das macht aber die Geschichte auch aus. Generell ist das Buch sehr dialoglastig, es wird so gut wie alles in Gesprächen zwischen den Figuren erzählt, ergänzt von etlichen Actionszenen und einigen ruhigen Momenten. Mir hat das aber durchaus gefallen, da man oft das Gefühl hat, mit den vier wild diskutierenden Leuten am Tisch zu sitzen. Und in den Szenen, wo es um Leben und Tod geht, ist dann auch Schluss mit doofen Sprüchen.

Interessant fand ich den erzählerischen Kniff am Anfang: In der ersten Szene des Buches beschließt Fiona, ihre nerdige Mitschülerin Doro um Hilfe zu bitten  – in der nächsten Szene sind Doro, Gregor und Edi schon seit Wochen dabei, Fionas Träumen nachzugehen. Hier wurde das ganze Prozedere, wie genau es dazu kam, einfach ausgelassen. Vielleicht etwas ungewöhnlich, aber dadurch, dass Fiona zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Teil des Freundeskreises ist, verpasst man keine Charakterentwicklung.

Erster Satz

„Die Hunde bellten gegen die harte Winterluft an.“

Zitate

„Du brauchst gar nicht so zu glotzen, Gollum.“

„Es ist okay, sich zu fürchten, aber es ist nicht okay, davonzulaufen!“

„Und in der Schule warteten ihre neuen Freunde auf sie. Buffy und ihre aufgedrehten Kollegen.“

Empfehlung?

Ich habe ja keine Ahnung von Jugendbüchern und deren Freigabe, es steht auf dem Buch auch keine Altersempfehlung drauf. Manche Szenen (vor allem die mit Dora am Henzenloch und die mit Fiona am Computer) fand selbst ich beim Lesen relativ übel und ich habe keine Ahnung, ab welchem Alter man das lesen sollte oder dürfte. Davon abgesehen, würde ich das Buch auf jeden Fall empfehlen – es ist spannend und liest sich sehr schnell weg, die vier Hauptfiguren sind gut geschrieben und es gibt auch immer wieder etwas zu lachen. Mit Protagonisten, die sozusagen „Held wider Willen“ sind, kann ich sowieso immer etwas anfangen. Wenn man mit jugendlichen Protagonisten und einem ebensolchen Schreibstil nichts anfangen kann, sollte man vielleicht eher nicht zugreifen. Leute, die in der Eifel wohn(t)en und die beschriebenen Orte und Geschichten kennen, haben vermutlich noch mehr Freude an der Geschichte – ich zumindest finde es immer super, wenn in einem Buch Örtlichkeiten auftauchen, die ich selber schon besucht habe. Aber für alle Nicht-Kenner der Eifelmythen gibt es hinten im Buch auch noch eine Sammlung der wichtigsten Sagengestalten.

Generell also Daumen hoch – ich les dann bald mal den zweiten Teil.

Für alle, die jetzt interessiert sind: Eine Leseprobe gibt es hier. Außerdem wurde „Das Erwachen“ vom Hochschulradio Aachen als Hörbuch vertont.

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Viele Fragen zu Büchern und anderen Dingen

Da wird man von zwei Seiten mit Stöckchen beworfen und merkt es noch nicht mal… Also danke an Julie und Feuerkatze, die mich zur Teilnahme am Liebster-Award aufgefordert haben. Was ist nun der Liebster-Award? Mehr oder weniger ein klassisches Blog-Stöckchen, das dazu dienen soll, unbekannte Blogs bekannter zu machen. Also eine feine Sache. Und so geht es:

1. Verlinke die Person, die dich nominiert hat.
2. Beantworte die Fragen, die dir gestellt wurden.
3. Nominiere 11 Blogs, die unter 200 Follower haben und nominiere sie. Sage den Leuten Bescheid.
4. Denke dir 11 eigene Fragen für die Nominierten aus.

Nicht, dass ich 11 Blogs kenne, die unter 200 Follower haben, ne. Und außerdem wurde ich ja gleich zweimal aufgefordert und werde nun also heroisch 22 Fragen beantworten. Wohoo! Weiterlesen

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