Monatsarchiv: Dezember 2015

Jahresrückblick: Das war 2015

Es ist Silvester! Und da noch ein wenig Zeit ist, ehe ich mich auf den Weg zu meiner DSA-Runde mache, um traditionell mit selbiger zu feiern, schreib ich nochmal den üblichen Jahresrückblicksfragebogen. Dieses Jahr habe ich mich immerhin an meinen Vorsatz vom letzten Jahr gehalten, an Silvester nicht wieder so einen irrsinnig aufwändigen Nachtisch zu machen, daher backe ich gleich noch Brownies und Chai-Kekse und gut ist.

Ja, das Jahr 2015 … es war schon recht spannend und ich habe viel erlebt und gemacht. Vermutlich deshalb, weil ich seit April ja nur noch 4 Tage arbeite und seitdem in meiner Freizeit auch mal ansatzweise etwas anderes machen möchte als schlafen und fernsehen. Es ist schon krass, wie sehr einen die Arbeit auslutscht und wie viel mehr Energie ich habe, seit ich nen Tag weniger da hin muss. Sehr zeitintensiv und auch sehr schön war natürlich die Arbeit am Abenteuer, da schrieb ich ja neulich schon drüber. Ansonsten hab ich dieses Jahr viele Dinge mitgenommen, die tollerweise in Hamburg stattfanden – die Lesung von George Martin, das Konzert von Florence and the Machine, die Tour von Serdar Somuncu … da waren viele schöne Momente dabei. Außerdem war ich wieder auf einigen Conventions, unter anderem auch auf der ersten German Comic Con.

Ansonsten war ich viel draußen, ein Spaziergang durch den Park ist inzwischen fester Bestandteil meiner freien Tage, ich war auch ein paar Mal an der Ostsee, das war alles sehr schön. Nicht dass es vor dem PC nicht auch schön wäre, aber so ein wenig „draußen“ ab und an tut doch ganz gut.

Blogmäßig hätte ich gerne mehr gemacht, es gab ja doch leider immer wieder lange Pausen, und das Schreibblog liegt ganz darnieder im Moment, weil ich nicht dazu kam. Ich hoffe, dass sich das auch wieder ändert.

Danke jedenfalls an alle, die hier regelmäßig mitlesen und kommentieren! 🙂 Ich wünsch euch nen guten Rutsch in ein tolles neues Jahr 2016!

So, und nun folgt noch der übliche Fragebogen.

Das Jahr 2015

Zugenommen oder abgenommen?
Soweit ich es einschätzen kann: Im ersten Halbjahr zu, im zweiten dann eher ab.

Haare länger oder kürzer?
Länger, da ich es dieses Jahr wieder nicht zum Friseur geschafft habe. Aber sie nerven mich schon wieder ein wenig, also kommt demnächst wohl wieder mal was ab.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Dieses Jahr musste ich zum Optiker, weil meine Brille runterfiel und ein Glas zerkratzt war. Daher weiß ich nun, dass ich in den letzten 10 Jahren tatsächlich nur ein ganz klein wenig mehr kurzsichtig geworden bin als ich es vorher war.

Mehr Kohle oder weniger?

Weniger, da ich seit April ja nur noch 80 % arbeite. Am Ende des Monats hab ich zwar die selbe Geldmenge zur Verfügung, dafür musste ich aber leider meine Gesangsstunden aufgeben.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Hmmmm. Sehr viel für den Urlaub und ab und an fürs Essen gehen, ansonsten hat sich nicht viel geändert.

Der hirnrissigste Plan?
Da fällt mir nix ein.

Die gefährlichste Unternehmung?
Keine Gefahr dieses Jahr.

Mehr Sport oder weniger?

Mehr! Dass ich das nochmal schreiben würde. Aber ich war regelmäßig spazieren und hab im November wieder angefangen zu schwimmen.

Die teuerste Anschaffung?

TÜV + Inspektion + neue Winterreifen für mein Auto.

Das leckerste Essen?

Das Essen im Boutique Hotel Yöpuu in Finnland, das bei dem tollen kleinen Italiener hier um die Ecke, den ich dieses Jahr erst entdeckt habe, und im Tschebull wars auch fein.

Das beeindruckendste Buch?

„The Ocean at the End of the Lane“ von Neil Gaiman – nicht, dass die Auswahl groß war, denn ich habe leider unglaublich wenig gelesen.

Das enttäuschendste Buch?
Die „Hunger Games“-Trilogie. Was für ein Käse, vor allem Band 3.

Der beste Film?
Obwohl ich auch die Marvel-Filme des Jahres (Antman und Avengers: Age of Ultron) sehr gut fand, ist es wohl doch Star Wars: The Force Awakens.

Liebste Serie?
Agents of SHIELD.

Der beste Theaterbesuch?
Serdar Somuncu in der Alstersporthalle.

Die beste Musik?
Das neue Florence and the Machine-Album.

Die meiste Zeit verbracht mit…?
… dem Herrn Mitbewohner und ihrer Majestät der Katze.

Die schönste Zeit verbracht mit… ?
…der DSA-Runde und dem Herrn Mitbewohner.

Vorherrschendes Gefühl 2015?
„Are you fucking kidding me?“

2015 zum ersten Mal getan?
Nordlichter gesehen. Nördlich des Polarkreis gewesen. Fahnenkorrektur. Ein Abenteuer veröffentlicht. Eine Rechnung im eigenen Namen geschrieben.

2014 nach langer Zeit wieder getan?
Auf einem großen Konzert gewesen. Schwimmen gegangen. Einfach so am Meer gewesen.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Migräne. Pegida-Män. Unnötiger Stress.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Mich selbst davon, mehr zu schreiben. Hat so semi-toll geklappt.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Der Herr Mitbewohner hat sich glaube ich ziemlich über die Hans-Zimmer-Karten gefreut, die ich ihm zu Weihnachten geschenkt habe.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
War viel Tolles bei.

Der folgenreichste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Keine Ahnung.

Der folgenreichste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Keine Ahnung.

2015 war mit 1 Wort…?
Aktiv.

Vorsätze für 2016?
Mehr bloggen, mehr schreiben, mehr lesen, weiter rumschwimmen und rumlaufen.

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Neulich beim Rollenspiel, Teil sonstwas

Schon mehrere angefangene Blogeinträge liegen hier herum, aber ich komme gerade absolut nicht dazu. Nach Weihnachten vielleicht – aktuell weile ich noch bei der Familie und habe keine Zeit, stundenlang zu bloggen 😉 .
Daher gibt es heute mal wieder ein paar neue Rollenspielsprüche – wieder aus der Königsmacher-Kampagne.

Achtung, es sind ein paar kleinere bis mittelgroße Spoiler zum Kapitel „Fragen des Glaubens“ enthalten!

Die Helden:
Josempe di Vindest, Schwertgeselle aus Vinsalt und Horasier, wie er im Buche steht
Dartan von Vinsalt, Magier der CCC
Abujin, Ritter des Buskur, maraskanischer Schwertgeselle
(Alirech Affendosa, sein semi-zahmer Zirkusaffe)
Geraldine von Bröckling, darpatische Adlige im Exil – zumindest scheinbar

Unser fünfter Mitstreiter, der zwergische Söldner Grumbolosch, hat die Gruppe verlassen (weil sein Spieler ans andere Ende Deutschlands gezogen ist).
S3: *schaut auf den Bogen des Affen* „Tja, der Affe hat immerhin genauso viel Charisma wie der Zwerg.“

Die Gruppe trifft nach längerer Zeit wieder zusammen und ist bei einem Adligen eingeladen.
SL: „Wie viel Loyalität hat denn der Affe inzwischen?“
S2: „Hoffentlich genug, um nicht auf den Gastgeber zu urinieren.“

Unterwegs Richtung Goldfelsen:
S2: „Hey, ich hab ne gute Idee für eine Rum-Marke: Cäptn Goldfels!“

S1: „Wir brauchen einen Geweihten.“
S4: „Genau … oder einen Weltuntergangspropheten … irgendwas mit Robe halt.“

Die Helden betreten die frisch ausgerufene Nandusrepublik in Sibur.
Am Stadttor werden die Regeln, Gesetze usw. der Stadt erklärt.
Abujin: „Ich verstehe. Es ist ein sehr freier Kontrollstaat.“

Von der Idee, dass alle Waffen am Stadttor abgegeben werden müssen und man stattdessen einen Abholzettel mit einer Nummer bekommt, ist er hingegen alles andere als begeistert.
Abujin: „Na toll … und dann greift mich einer mit einer 8 an und ich pariere mit meiner 25 oder was?“

S1: „Diese Waffe wurde bei den Erzzwergen im … Erzgebirge geschmiedet!“
SL: „Äh, bitte was?“
S4: „Ich wünschte, in 18 Jahren im Erzgebirge hätte ich da einen Zwergen gesehen …“

Die Helden hören Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten beim Bankhaus Bosparan.
S4: „Ich hoffe, das wird jetzt nicht der Teil der Kampagne, in dem wir die europäische Bankenkrise simulieren.“

Dartan kümmert sich in Sibur für einige adlige Bürger um Klagen gegen die Stadt, weil diesen Gegenstände weggenommen wurden.
Dartan: „Und wenn noch etwas ist, hier habt Ihr meine Karte. Ich helfe gern weiter.“
SL: „… you better call Dartan.“

SL: „Ich kannte ihn bereits, bevor wir uns begegnet sind.“

Dartan beim Versorgen von Verletzten: „Ich habe schon oft Verwundete verletzt!“

Die Helden sind mal wieder dem Tod gerade so entronnen.
„Das ist hier eine Nandusrepublik, Golgari hat hier keinen Zutritt.“
„Kein Anschluss unter diesem Raben.“

S1: „Meister, was wolltest du sagen?“
SL: „Ich … weiß es nicht mehr. Ihr habt so lange Müll gelabert, dass ich es vergessen habe.“

Diskussionen darüber, ob man vielleicht doch die andere Partei im Thronfolgekrieg hätte wählen sollen.

Josempe: „Timor darf nicht kompetent sein! Das würde heißen, dass ich mich womöglich geirrt habe!“

Josempe schafft als einziger die Heilkunde-Seele-Probe.
S4: „Wendet Euch einfach an unseren Psychologen, Josempe Domian di Vindest…“

SL: „Die Vögel fliegen langsam gen Süden.“
Josempe: „Na toll, jetzt laufen selbst die schon zu Timor über…“

SL nach einer gelungenen Sinnesschärfe-Probe: „Da vorne ist ein Hinterhalt.“
S1-S4: „SCHON WIEDER?“

SL: „Wenn du nicht nach Sibur kommst, kommt Sibur eben zu dir.“

Dartan: „Ich habe noch ein paar Tricks in meinem Stab … das klang jetzt seltsam.“

Die Spieler diskutieren outgame über das Frevlergewand.
„Es heißt ja auch, dass es vielleicht mehr als 12 Teile hat, weil es ja neben den Erzdämonen noch andere mächtige Dämonen gibt.“
„Du meinst, es gibt noch sowas wie den Hello-Kitty-Button der Aphasmayra?“

SL: „Wie heißen gleich noch diese Leute im Horasreich, die immer auf Duelle aus sind?“
S3: „Idioten?“

„Viele Leute im Horasreich sehen horasisch aus!“

Abujin: „Ich mag diese Würgeschlange. Sie ist sehr maraskanisch. Tarnen, täuschen, würgen, töten, essen.“

S2: „Wir tun das, was wir am besten können: Kleine Krisen lösen.“
S1: „Und große erschaffen.“

„Die von Ilmensteins sind unheimlich. Vielleicht sollten wir ausprobieren, was passiert, wenn man sie nach Mitternacht füttert.“

Geraldine: „Boah, ist das alle kompliziert. In der Wildermark kann man wenigstens wen erschlagen, und unter dem nächsten verkrüppelten Baum verscharren und damit hat sich die Sache.“

SL: „Der Herzog von Grangor hat sehr viel Gewicht im Kronkonvent.“
S4: „Und sonst auch.“

Die Helden bereiten sich auf eine Gerichtsverhandlung vor.
S2: „Wir benutzen Alirech einfach für die Wookie-Taktik. ‚Und wenn DIESER AFFE nichts damit zu tun hat…‘“

„Sie hat Bibliomantie betrieben.“
„Das ist wie Nekromantie, nur mit Büchern.“

„Was macht noch die Grangorer Akademie gleich?“
„Geisterbeschwörungen und Illusionen.“
„… sie sind der Aquaman unter den Akademien.“

Josempe: „Ich wollte noch sagen-„
Abujin: „Wehe, jetzt kommt ein ‚aber‘!“
Josempe: „Nein, nein. … Aber ..“
Abujin: „Ich brauch nen Fehdehandschuh.“

Josempe: „Ich nehme mir natürlich keinen Strick! Wenn, dann werde ich mich standesgemäß erschießen!“

Josempes Bart ist in einem Brand sehr stark beschädigt worden. Er versucht, Dartan zu wiederherstellenden Maßnahmen zu überreden.
Josempe: „Man kann doch magisch auch Gliedmaßen wieder anwachsen lassen.“
Dartan: „Ja. Aber nein Josempe, ich werde nicht einen permanenten Teil meiner Astralkraft für deinen BART opfern!“

„Wir schnappen uns den Allzweck-Novizen.“

„Ich glaube nicht, dass Nepolemo ya Torese hier ist, weil seine Katze entlaufen ist…“

„Und dann gibt es ja noch die Connetablia Vetera, die sich um die Kronstraßen kümmert.“
„Alarm für CV XI – die Kronstraßenpolizei!“

Die Helden brauchen Söldner, um ein Dorf zu verteidigen, und überlegen, wo sie so schnell welche auftreiben. Zwar ist das Winterquartier der Bandiera Bianca in der Nähe, doch die hat ihren Preis.
S4: „Was haben wir? 164 Dukaten? Dafür können wir vermutlich eins der Pferde der Bandiere Bianca einmal um den Block reiten…“

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Das Abenteuer mit dem Abenteuer

Das Lied des lorHeute ist beim Uhrwerk-Verlag das Myranor-Abenteuer Das Lied des Lor erschienen. Und somit das erste Buch, auf dem mein Name drauf steht 🙂 . Also, unter anderem, denn das Abenteuer ist eine Gemeinschaftsproduktion von drei Leuten. Aber, egal. Mein Name!!!11elf 🙂

Da muss ich dann doch nochmal darüber bloggen, wie das alles zustande kam und wie das alles so war und überhaupt.

Okay, aber vorher mal kurz drei Sätze zum Abenteuer: Das Lied des Lor ist ein DSA-Abenteuer, allerdings für den Westkontinent Myranor, der zwar grundlegend die gleichen Regelgrundmechaniken nutzt, sich vom Hintergrund und den Regelausarbeitungen her aber doch inzwischen sehr von Aventurien unterscheidet. Das Abenteuer selbst spielt im hohen Norden des Kontinents, für den es bisher kaum spielbares Material gibt, und dreht sich um eine uralte Bedrohung, die einen ganzen Landstrich ins Chaos zu stürzen droht. Die Charaktere stehen vor der Herausforderung, erstmal herauszufinden, was überall los ist und sich schließlich zum Grund des Übels zu begeben und Abhilfe zu schaffen. So weit, so gewöhnlich. Unser Ziel war es allerdings, trotz allem ein recht freies Szenario zu erschaffen, und so sind auch nur sehr wenige Ereignisse vorgegeben. Der ganze Mittelteil und quasi das Herzstück des Abenteuers besteht daraus, dass die SC auf eigene Faust recherchieren und selbst entscheiden, wann sie genug Infos haben, um sich dem Bösen™ zu stellen. Und je nachdem, wie viel sie rausgefunden haben, gestaltet sich das Finale auch anders und sie haben mehr oder weniger Optionen und erreichen ein anderes Ergebnis. Und damit das ganze nicht zu langweilig wird und die Helden sich in Ruhe zu Tode recherchieren können, gibt es gleichzeitig noch einen Eskalationsmechanismus, der quasi die Kacke immer weiter zum Dampfen bringt und Zeitdruck aufbaut. Also … jedenfalls hoffen wir, dass das Ganze so funktioniert. Es ist nämlich für uns alle das erste Abenteuer, das wir veröffentlichen.

Tatsächlich kam ich zum Abenteuer wie die Jungfrau zum Kinde, denn Nandurion-Kollege Josch fragte mich irgendwann, ob ich nicht Lust hätte, bei einem Abenteuer für Myranor mitzuschreiben, an dem er arbeitet. „Ja, klar“, sagt man auf sowas natürlich. Ich jedenfalls. Josch schickte mir dann die 4 Konzepte, die es für Abenteuerideen gab, wir einigten uns mehr oder weniger auf das Abenteuer, was jetzt gerade erschienen ist. „Mehr oder weniger“, weil es damals noch ein leicht anderes Konzept hatte und auch in einer anderen Region spielen sollte. (Was genau dahintersteckt, kann man in diesem Werkstattbericht erfahren. Dort findet ihr auch die Antwort auf die Frage, wieso das Abenteuer beinahe den Titel „Der Riesenkarpfen der Verdammnis“ bekommen hätte.)

Tatsächlich passierte dann erst mal eine ganze Weile lang … nix. Wir wollten eigentlich mal anfangen, aber es war ständig irgendwas anderes zu tun. Wirklich Schwung in die Sache kam dann, als wir Andreas aka Cifer als dritten Mitschreiber mit ins Boot holten. Wir taten dann erstmal das, was jeder guten Planung voransteht: Einen eigenen Skype-Chat eröffnen und ein Etherpad einrichten 😉 . In diesem bastelten wird dann am Exposé, stellten mittendrin fest, dass eine andere Region Myranors viel besser zum Abenteuer passen würde, änderten den Arbeitstitel von „Schicht im Schacht in Hjadlinggard“ zu „Fear and Loathing in Lorthalion“, überlegten schonmal prophylaktisch, wie man Helden ins entlegene Lordal bekommt und schickten das Ganze dann an Uhrwerk. Ende 2014 kriegten wir dann das Okay und konnten sozusagen loslegen.

Eiiigentlich wäre das auch eine ganz entspannte Sache geworden und wir hätten bis August Zeit für den ersten Entwurf gehabt, allerdings gab es dann aus Gründen des DSA5-Umstiegs doch eine frühere Deadline, so dass wir dann doch etwas schneller mit dem Schreiben loslegen (und fertigwerden) mussten.

Neben dem eigentlichen Schreiben gab es dann noch andere, sehr coole Aufgaben, zum Beispiel eine Idee fürs Cover zu entwicklen und zu beschreiben, Illustrationsbeschreibungen zu machen (und Skizzen anzuschauen und Verbesserungen vorzuschlagen) und dergleichen. Die Illustratorin unseres Abenteuers ist Janina Robben, die unseren Vorgaben sehr tolle Bilder gemacht hat. Das Gefühl, zum ersten Mal eine Zeichnung zu sehen, die etwas illustriert, was dem eigenen Hirn entsprungen ist, ist jedenfalls großartig! Das Cover wiederum stammt von Anja di Paolo und gefällt mir auch sehr gut, auch wenn es schon eine längere Diskussion darüber gab, ob der gezeigte Bärenmensch nicht zu sehr wie ein Bär mit Axt aussieht. Aber ich find es nach wie vor super, vor allem die echt arschtretende lordaler Kriegerin. Übrigens ist die gezeigte Szene eine, die im Abenteuer auch so tatsächlich passieren kann, wenn die Helden an Station X Option Y wählen.

Viel Spaß hatten Andreas und ich auch mit dem Designen eines Dungeons, was heutzutage ja per Skype und einem praktischen Online-Tool, in dem man zu mehreren an einem Bild herumkrizzeln kann, auch über Entfernung gut funktioniert. Nach den ersten Versuchen („Das … sieht jetzt aus wie ein Schaubild aus dem Sexualkundeunterricht der 7. Klasse…“) fanden wir dann auch ein meiner Meinung nach sehr nettes und ungewöhnliches Design. Also, Andreas fand. Hätten wir meinen Entwurf genommen, dürften die Helden jetzt durch eine … Gebärmutter laufen.

Die Hauptaufgabe war aber natürlich das Schreiben. Wir hatten das ja, wie gesagt, alle noch nie gemacht und dementprechend null Ahnung, wie viel Platz man eigentlich so braucht, um ein Abenteuer für den Spielleiter aufzubereiten. Insofern legten wir uns dann relativ zuversichtlich auf 72 Druckseiten, das sind etwa 300.000 Zeichen, fest. Und natürlich kam es, wie es kommen musste: Am Anfang dachten wir „oh Gott, werden wir es schaffen, so viel zu schreiben??“ und am Ende lagen wir 60.000 Zeichen drüber. Zum Glück hat der Layouter es geschafft, doch noch einen Großteil der von uns erdachten Dinge in die Seiten zu quetschen. Einiges mussten wir aber streichen, z. B. meinen absoluten Lieblings-NSC, eine Aldangara-Optimatin, die den Helden als dauerhafte Begleitung zur Verfügung steht. Auch ein lustiges Szenario zur Auflockerung, indem es um Liebesdrama in einem Dorf geht, musste rausgestrichen werden. Aber zum Glück leben wir ja in den Zeiten, wo DLCs üblich sind, so dass es alles, was aus Platzgründen rausfliegen musste, jetzt als kostenlosen Download gibt – sogar schon heute, zum Erscheinungstag des Abenteuers: KLICK!

Das Schreiben jedenfalls zog sich teilweise doch ziemlich hin und war manchmal auch gar nicht so einfach, zumal man ja vor allem so schreiben will, dass der potenzielle SL versteht, was das Ganze soll und wie die Szene im Abenteuer einzuordnen ist. Ab und zu solls natürlich auch mal nett klingen (ja, es gibt auch in diesem Abenteuer die schrecklichen, verpönten Vorlesetexte, insgesamt derer 5 auf 72 Seiten), dazu kommen so Fragen wie „welche Probenerschwernis ist hier sinnvoll“ oder „worin liegt jetzt hier genau die Herausforderung für die Helden?“. Und manchmal auch: „Wie kriegt man die SC in die potenziell sehr coole, aber auch saugefährliche Location, wenn es eigentlich Alternativen gibt?“ (Antwort: Man macht die Alternative NOCH gefährlicher! Muhaha! Aber da die Helden sowieso nirgendwo hingezwungen werden, ist das dann auch nicht so schlimm, finde ich.) Letztendlich stand dann irgendwann das Textmonstrum, wurde mehrfach überarbeitet, gegengelesen, geändert … und schließlich an den Verlag gesandt.

Nach dem Feedback wussten wir: Jo, das kommt schon so ungefähr hin, aber unser schönes Recherchekapitel ist ein echt harter Brocken, was Übersichtlichkeit und dem Transportieren der wichtigen Kerninformationen angeht. Daran haben wir dann nochmal ziemlich intensiv rumverbessert und schöne Übersichtstabellen gebastelt, so dass jetzt hoffentlich relativ schnell zu erfassen ist, was es in dem Kapitel wo zu finden gibt. Außerdem wurde einiges noch genauer ausgearbeitet, anderes wanderte dafür ins Bonusmaterial oder flog ganz raus (zum Beispiel ein weiterer Vorlesetext). Dank gebührt in jedem Fall unserem Lektor,  Tilman Hakenberg, der uns viele gute und wertvolle Tipps und Vorschläge geschickt hat, wie das Abenteuer noch besser werden kann. Dann kam noch die Phase der Fahnenkorrektur, die zum Glück, dank zahlreicher Helfer, weniger schlimm war als ich mir das vorgestellt hatte.

Erkenntnisse: 1. Man braucht immer mehr Zeichen als man denkt. 2. Blöde Vorschläge bleiben manchmal einfach bestehen, weil sie dann doch gar nicht so blöd sind („Und als drittes machen wir Wettmalen mit Fingerfarben!“ – „Actually, das ist gar nicht so doof…“) 3. Eine Stunde Telefonat ersetzt ca. 10 Stunden Chat. 4. Ich bin die Heldin der schlechten Überschriften mit dummen Anspielungen. 5. Man sollte wirklich, wirklich, wirklich immer den Mitschreibenden sagen, wie man sich das alles im eigenen Kopf so überlegt hat, und nicht annehmen, dass die anderen das eh genauso sehen. (Aber das hab ich ja im Romanprojekt schon gelernt.)

Und nun ist es fertig, das erste Abenteuer, auf dem mein Name steht. Und natürlich die Namen meiner beiden wunderbaren Mitstreiter, mit denen ich jederzeit wieder irgendwas über Riesenkarpfen schreiben würde. Oder auch alles andere. Das gedruckte Exemplar habe ich noch gar nicht in der Hand gehalten, aber das fertig gelayoutete Abenteuer zu sehen, war schon verdammt cool und irgendwie auch sehr merkwürdig, weil wir gar nicht so richtig glauben konnten, dass wir das alles irgendwie geschrieben haben 🙂 .

Übrigens: Wer jetzt findet, dass das interessant klingt, aber kein Geld dafür ausgeben will, findet bei Nandurion ein Gewinnspiel, bei dem 2 Exemplare des Abenteuers verlost werden.

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