Huch, der erste Monat des Jahres ist wieder um – nun schnell auf zum medial konsumierten, ehe ich wieder so einen Berg anhäufe wie im letzten Eintrag.
Bücher
Leia, Princess of Alderaan von Claudia Gray ist ein Young Adult-Roman mit einer 16-jährigen Leia als Protagonistin. Inhaltlich dreht er sich darum, wie Leia langsam als Nachfolgerin ihrer Mutter als Königin von Alderaan an deren Aufgaben herangeführt werden soll und dazu die klassischen drei Prüfungen des alderaanischen Adels ablegt. Nebenher arbeitet sie als Jung-Abgeordnete im Senat des Imperiums. Und langsam bekommt sie nicht nur mit, dass im Imperium so einiges falsch läuft, sondern auch, dass ihre Eltern Teil einer Verschwörung sind, um das zu ändern. Ich fand von Claudia Gray bisher ja alles gut, und auch dieser Roman hat mich wieder richtig begeistert. Sie schreib Leia einfach super und auch die weiteren Charaktere sind einfach toll. Endlich gibt es mal mehr zu Breha Organa, Leias Adoptivmutter. Und Amilyn Holdo kommt auch schon vor – als 16-jährige mit bunten Haaren, seltsamer Faszination für den Tod und skurrilen Hobbies. Der Roman ist ja auch Teil der Journey to The Last Jedi und wenn man den Film schon kennt, sind da doch schon ein paar schöne Elemente drin, nicht nur so was offensichtliches wie halt die Basis auf Crait, sondern auch eine Szene, in der Leia sich total geistesgegenwärtig vor dem Tod durch eine Schlammlawine rettet und eine, in der sie unbewusst die Macht benutzt.
Mich hat das Buch beim Lesen eigentlich die ganze Zeit sehr traurig gemacht. Leia, die damit hadert, ob man auch einfach Zeit für sich brauchen kann, ob man glücklich sein darf, wenn die Galaxis ein immer dunklerer Ort ist, was sie mit all ihren Privilegien als Prinzessin von Alderaan eigentlich bewegen kann … das bricht mir, wenn man weiß, wie es für sie weitergeht, einfach irgendwie ständig das Herz. Genau wie ihre innige Beziehung zu ihren Eltern und die Schönheit und Friedlichkeit von Alderaan, die ständig beschrieben wird. Und dann noch das Ende! Und der letzte Satz! Aaaah! Es ist alles so traurig und dann muss ich immer daran denken, dass wir Leia nie mehr auf der Leinwand sehen werden und dann bin ich noch trauriger. Seufz. Trotzdem große Empfehlung für den Roman – ich muss dringend mal rausfinden, was Claudia Gray abseits von Star Wars so geschrieben hat.
Einen weiteren Star Wars-Comic hab ich auch noch geschafft, nämlich Vader Down. Das ist ein Crossover zwischen der Vader-Reihe und dem Star Wars-Comic (also dem, der sich um Luke, Leia und Han und so dreht) und die Geschichte ist irgendwie sehr abgefahren und teilweise auch ganz cool. In der Vader-Serie geht es ja unter anderem darum, dass Vader rausbekommt, wie der Typ eigentlich heißt, der den Todesstern in die Luft gespreng that, und versucht, Luke in die Finger zu kriegen. Das resultiert im Crossover dann in einem Showdown zwischen Vader und der Rebellion, wobei imperiale Intrigen, Visionen in alten Jeditempeln und bösartige Droiden für noch mehr Chaos sorgen. Ich fand den Comic insgesamt ganz cool, leider sind die Zeichnungen teilweise grenzwertig, gerade Leia sieht oft aus wie … na, nicht wie Leia jedenfalls. Seltsamerweise sind Luke und Han wesentlich besser getroffen. Es gibt ein paar sehr lustige Droidenverwechselungsspielchen, Aphra und Han, die sich mit dem selben Trick gegenseitig ausschalten und ein paar coole Momente in einem alten Jeditempel, den Luke findet. Der Rest war teilweise etwas sehr übertrieben, wenn Vader ganze Rebelleinheiten alleine ausschaltet oder gefühlte 20 Panels zwei sich kloppende Wookies gezeigt werden. Insgesamt schon ganz nett, aber jetzt nicht mein liebster Star-Wars-Comic (der 5, die ich bisher kenne *hust*).
Filme und Serien
Kann es jemals genug Superheldenserien geben? Für mich ja nicht. Nachdem ich Marvel’s Inhumans nach den Trailern und den Kritiken lieber geflissentlich ignoriert habe, konnten sowohl The Gifted als auch Marvel’s Runaways mein Interesse wecken, und beide Serien haben eine wirklich coole erste Staffel abgeliefert.
The Gifted sah im Trailer irgendwie eher nach Familiendrama mit Mutanten aus und weckte schlimme Assoziationen an Heroes und Claire-Noah-Drama in uffzich Wiederholungen. Aber halt immerhin mit Stephen Moyer und Amy Acker, was dann doch ganz cool klang. Irgendwann sah ich dann, dass die Serie von Matt Nix ist, der auch eine meiner Lieblings-Serien, Burn Notice, gemacht hat. Von da an war ich dann doch ganz positiv gestimmt und tatsächlich hatte ich auch sehr viel Freude an der ersten Staffel. The Gifted ist ja die erste Serie, die den X-Men-Hintergrund benutzen darf (nicht wie z. B. Legion, wo Davids Vater immer nur als „sehr mächtiger Mutant“ bezeichnet wird), und so gibt es auch mit Blink eine Figur, die man aus Days of Future Past schon kennt, allerdings in einer anderen Version. Insgesamt mochte ich die Auswahl an Superhelden und ihren Fähigkeiten sehr. Thematisch geht es um die Familie Strucker, deren Kinder beide Mutanten sind, was sich recht überraschend auf einer Schulparty offenbart. Da Mutanten verfolgt, gejagt, in unfairen Prozessen verurteilt oder zu medizinischen Experimenten verschleppt werden, entschließt sich die Familie schnell zur Flucht, obwohl der Vater als Staatsanwalt eigentlich selbst auf der Seite der Verfolger steht. Im Verlauf der Staffel geht es dann einmal um den Mutant Underground, der Mutanten beschützt und ihnen zur Flucht verhilft, und um ein Mitglied von Sentinel Services, das Jagd auf die Mutanten macht. Ich finde die Serie bisher ziemlich gut geschrieben, mit coolen Charakteren, schönen ruhigen Momenten, aber auch coolen Actionszenen. Der Plot hält tatsächlich auch die ein oder andere Überraschung bereit und ich hatte sehr viel Freude mit der Serie. Es sehen irgendwie alle Darsteller auch geradezu unfassbar gut aus, aber das ist ja auch nicht unbedingt schlimm. Ich freue mich jedenfalls schon auf Staffel 2.
Noch seltsamer klang irgendwie die Prämisse von Marvel’s Runaways – ein Haufen Teenager als Superhelden, die Probleme mit ihren Eltern haben und von daheim weglaufen. Klang erstmal irgendwie seltsam, aber dann sah der Trailer doch ganz nett aus und meine Twitter-Timeline war auch recht angetan und dann musste ich da doch mal reinschauen. Und war dann auch angetan. Marvel’s Runaways ist ein bisschen so, als hätten Skins, Misftis und Desperate Housewives ein kleines Superheldenbaby gemacht. Die Serie spielt halt im supersuperdeluxen Teil von Los Angeles und die Familien der Runaways sind auch alle superreich. Aber halt nicht nur so, sondern warum die alle so reich sind, ist ein Teil des Plots. Jedenfalls sind die Noch-nicht-Superhelden-Teenies am Anfang alle ziemlich zerstritten und reden nicht mehr miteinander, seit ein Mädel ihrer Clique sich (angeblich) umgebracht hat. Dann raufen sie sich aber doch wieder zusammen, bemerken, dass ihre Eltern komische Dinge tun und forschen da so hinterher, während sie gleichzeitig ihre Kräfte entdecken und sich reihenweise ineinander verlieben, natürlich meistens so, dass A auf B steht, die auf C steht, der auf D steht. Aber das ist irgendwie so nett gemacht und so augenzwinkernd erzählt, dass ich voll drin war in all dem Teenage-Romance-Drama! Dankenswerterweise geht es auch nicht nur um die Teenager, sondern die Eltern haben einen auch recht großen Anteil an Screentime, so dass man die Geschichte aus mehreren Perspektiven sieht. Auch die Beziehungen der Kinder zu ihren Eltern und die der Eltern untereinander ist ziemlich gut gemacht. Die Superkräfte sind auch mal was anderes als das, was man schon tausendmal gesehen hat. Schauspielerisch fand ich das auch alles sehr schön, es gab immer wieder echt lustige Momente und insgesamt macht die Serie halt einfach Spaß. Auch hier gibt es eine zweite Staffel, hurra.
Und weil das jetzt immer noch nicht genug Comic-Adaption war, hab ich dann noch die 1. Staffel Punisher auf Netflix geschaut. Irgendwie hatte ich im Vorfeld eher so durchwachsene Kritiken gelesen und kann sie ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen. Also ja, die Serie ist schon arg brutal, mehr als das für mich hätte sein müssen, aber …. es ist eine Punisher-Serie. Mit Ab 18-Warnung. Da kann man sich ja schon denken, dass da reichlich Blut fließt. Ich war jedenfalls von den Charakteren und der Story doch ziemlich begeistert und fand es auch schön, dass die Thematik von Kriegsveteranen mit all ihren Problemen mal aufgegriffen und aus meiner Sicht auch doch recht differenziert dargestellt wird. Das in einigen Reviews bemängelte zu langsame Fortschreiten der Handlung war auch etwas, was ich gar nicht nachvollziehen konnte, ich fand das Erzähltempo genau richtig so. Wobei ich ja auch langsam erzählte Sachen sehr mag und es gut finde, wenn sich eine Serie Zeit lässt für Charakterentwicklung und dergleichen. Hm, es ist relativ schwer, über die Handlung was zu schreiben ohne zu spoilern. Es geht jedenfalls weiter um die Sachen, die Frank im Krieg in Afghanistan gemacht hat und um die Leute, die dahinterstecken. Aber halt auch immer wieder um die Frage, wie man weiterlebt, wenn man traumatisiert aus der Armee entlassen wird, um teils hilfreiche, teils problematische Loyalitäten zwischen Ex-Soldaten und all sowas. Die Action-Sequenzen sind, wie gesagt, reichlich brutal, aber sehr gut inszeniert. Die Musik ist auch sehr cool. Und die Schauspieler … oh boy. Jon Bernthal als Frank Castle ist einfach nur der Hammer. Er spielt das so unglaublich gut und macht so viel einfach nur mit Mimik und Körperhaltung. Es ist eine Freude, dabei zuzusehen und er schafft es wirklich sehr gut, den Balanceakt zwischen „der Typ ist eigentlich wirklich ein netter Kerl“ und „aber meine Güte, ECHT gestört“ rüberzubringen. Aber auch alle anderen Darsteller sind echt gut. Den Schauspieler von David kannte ich ja schon aus Girls, wo er auch schon wirklich gut war, und auch hier spielt er seine Rolle wirklich toll. Man hätte aus der Zusammenarbeit von Frank und David übrigens auch ziemlich gut eine ins Alberne abgleitende Buddy-Geschichte machen können, was zum Glück vermieden wird. Es gibt immer wieder recht witzige Momente, aber die ergeben sich aus der Situation und nicht aus irgendwelchen gezielt lustigen Dialogen. Überhaupt dürfte das zusammen mit Jessica Jones die Serie sein, die am wenigsten vom typischen Marvel-Humor hat, was aber durchaus sehr gut zum Ton der Serie passt. Insgesamt war ich wirklich begeistert, zumal die Serie meiner Meinung nach auch ein wirklich gutes, durchdachtes Drehbuch hat und weiß, welche Geschichte sie erzählen will. Und trotz aller Brutalität hält man sich mit zu vielen Todesfällen aus Draaaaamagründen zurück und gleitet nicht völlig in eine Alles-ist-scheiße-und-alle-sterben-Nummer ab. Also wirklich Daumen hoch für den Punisher, gerne mehr davon.
Wieder so immer mal zwischendurch zum Essen geschaut: Die 4. Staffel Elementary. Den staffelübergreifenden Plot mit Morland Holmes fand ich irgendwie nicht ganz so super, weil er zwar seine Momente hatte, aber ihm letztendlich halt neben dem Fall der Woche nicht so wirklich viel Platz eingeräumt wurde. Schade eigentlich, zumal John Noble seine Rolle auch wirklich toll gespielt hat. Wie das Ganze am Ende dann aufgelöst wurde, war mir auch etwas too much irgendwie. Verschwörung über Verschwörung und so. Naja. Ich schau die Serie trotzdem immer noch gerne, zumal ich diese Versionen von Sherlock und Watson eigentlich mit am liebsten mag. Gerade Lucy Liu ist einfach … großartig. Es gibt außerdem eine Szene, in der Sherlock Yoga macht, und in der der Hauptdarsteller eine wirklich gute Figur dabei abgibt.
Gespielt
Der Januar war sehr arm an DSA-Terminen, es gab nämlich tatsächlich nur einen Samstag, an dem wir spielen konnten. Da ging es weiter mit der Königsmacherkampagne und das nächste Mal sollten wir nun wirklich mal das aktuelle Abenteuer abschließen. Wird auch Zeit, ich glaube, alle außer mir haben sehr großen Stadtabenteuerkoller und möchten mal wieder irgendwas mit Wildnis und Einsamkeit und Gemetzel spielen. Ich fand das Abenteuer hingegen sehr cool, es hatte öfter mal so ein paar frustrierende Momente und außerdem eine etwas unschöne Wiederholung drin. Aber insgesamt ist das schon wirklich gut gemacht, auch wenn mir erst in der letzten Sitzung klar wurde, wie gut eigentlich.
Außerdem gab es mal wieder eine Runde Star Wars, was mich wie immer sehr gefreut hat. Das Szenario, das wir gespielt haben, heißt Only Two Ways Home und hat, obwohl verkürzt für einen nicht so langen Spielabend, sehr viel Spaß gemacht. Wir haben es wegen einer kurzfristigen Absage mit 3 Spielern gespielt, was aber ganz gut funktioniert hat. Es war auch ziemlich creepy auf diesem seltsamen Schiff. Sehr cooles Szenario – ich muss jetzt leider auch mit meiner Zabrak Force-Shit aktivieren, weil anders kann man eigentlich gar nicht erklären, wieso ich an einem Abend ungefähr 10 Triumphe erwürfelt hab. Auch cool: Der Mensch, der das Szenario verfasst hat, freute sich sehr über meinen Kommentar und schrieb mir noch auf Twitter zurück, wie cool er es fand, dass wir sein Szenario auf deutsch gespielt haben, weil es jetzt für ihn so ist, als sei es in andere Sprachen übersetzt worden. Hihi. Für sowas mag ich das Internet doch sehr.
Am Tag vorher spielten wir noch ne Runde Fiakso, verdaddelten uns bei der Aufstellung aber irgendwie, so dass das alles gar nicht sooo optimal lief. Trotzdem war es sehr lustig. Wir spielten auf einer Hochzeit im Sauerland, bei der die Erbin eines Schweinezuchtimperiums heiratete und haben uns unfassbar viel dumme Dekoartikel und Hochzeitsbräuche mit Schweinen ausgedacht. Bei „Wohin geht denn die Hochzeitsreise?“ – „Schweinfurt.“ bin ich vor Lachen fast gestorben.
Am PC weiterhin nix gespielt. Keine Zeit, keine Zeit.