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#12von12 im Mai 2019

Am 12. des Monats werden 12 Fotos aus dem Alltag gepostet. Die restlichen Bilder gibt es hier.

Der Sonntag begann um 10:30, denn am Samstag war ich, wie meistens, erst sehr spät im Bett. Irgendwie bin ich auch zum Glück noch ziemlich im Urlaubsmodus hängen geblieben, was zwar unter der Woche nervt, wenn der Wecker mich völlig aus dem Tiefschlaf reißt, aber am Wochenende doch sehr praktisch ist.

Dann erstmal Kaffee:

Im Bild: Frisch gemahlener Kaffee, irgendwie 4 verschiedene Sorten auf einmal – der Rest der alten Packung, ein bisschen aus der neuen, plus aromatisierte Kaffeebohnen mit Vanille und mit Karamell. Ich bin jetzt langsam echt verwöhnt, was Kaffee angeht. Die Plörre im Büro schmeckt seitdem … naja, plörrig eben.

Dann ein Blick aufs Sofa, wo noch ein Haufen DSA-Bücher herumlag. Wir haben Samstag eine neue Gruppe angefangen und bis Freitagabend um 20 Uhr hatte ich noch nicht mal angefangen mit meinem Charakter. Was bei DSA ja durchaus mal was länger dauern kann. Damit habe ich dann auch den Abend verbracht am Freitag, die Runde am Samstag hat aber Spaß gemacht.

Dann Kaffee und Wasser mit Saft trinken und in der Küche rumsitzen und das Handy leer lesen:

Kurz auf die Terrasse geschaut und mich über die schönen Stiefmütterchen gefreut, die da gerade blühen.

Danach hoch an den Computer, ich hatte leider noch einiges zu tun. Erst übte ich mich im Multitasking und las gleichzeitig einen Text Korrektur, während ich eine Podcastfolge testhörte. Und dann machte ich mich an den Rest eines Transkripts. Und vermisste schmerzlich mein Fußpedal aus dem Büro, ohne war das doch etwas mühsam.

Dann gab es so um 13 Uhr rum mal Frühstück:

Rührei mit Schinken, Feta und Tomaten, dazu ein paar Weintrauben.

Danach noch ein bisschen weitergearbeitet, dann erstmal eine Runde in den Park. Das Wetter war super und alles blühte und wir sahen unter anderem eine Hummel, die sich leckerer Rhododendron reinzog:

Auch schön: Endlich wieder Grün an den Bäumen.

Zu Hause dann – diesmal ohne Foto – Yoga gemacht, dann zu Ende den Talk abgetippt, dann meine Mutter angerufen (Muttertagswünsche hatte ich ihr schon morgens geschickt). Dann angefangen zu kochen. Ich liiiiebe ja die Spargel- und Rharbarberzeit.

Am Freitag hatten wir schon Rharbarbersalat, gestern wurde der Rest dann zu einem Crumble verarbeitet:

Während alles köchelte, gabs noch ne kurze Einlage am Klavier:

My Immortal. Immer noch sackschwer. :p Also, zu singen, die Klavierbegleitung übernahm ja der Herr Mitbewohner.

Zum Abendessen gabs dann ganz klassisch Spargel und Kartoffeln mit Hollandaise, und dazu Gulasch, den ich schon am Freitag gemacht hatte. Und hinterher dann besagten Crumble mit Vanille-Eis.

Dazu dann Seriengucken (jeweils eine Folge Modern Family, Legend of Korra, Agents of Shield, Cloak and Dagger, American Gods) und dann noch schnell Wäsche aufhängen, Schmerzkalender für meinen heutigen Arztbesuch ausfüllen und all sowas, und dann war es auch Mitternacht und dringend Zeit fürs Bett.

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#12von12 im Juli 2018

(In case any English speaking person found their way here recently: 12 on the 12th is a German blog and Twitter project where you are taking 12 pictures of your everyday life on the 12th of the month.)

Gestern war wieder der 12. und ich habe beschlossen, mal wieder bei #12von12 mitzumachen. Hatte ich letzten Monat sogar auch, aber nur auf Twitter, weil ich am 13. dann ja gleich in den Urlaub geflogen bin.

Die restlichen Fotos und Einträge finden sich eigentlich bei Caro von Draußen Nur Kännchen, aber der letzte 12 von 12-Eintrag ist dort aus Juni … ich verlinke ihn trotzdem mal.

Bild 1 zeigt meinen Schreibtisch mit den Resten der Online-Runde Monster of the Week, die ich Mittwochabend gespielt habe. Charakterbogen, Moves-Merkzettel und meine Teetasse.

Auf dem Arbeitsweg. Morgens um kurz vor 9 ist Hamburg-Ottensen noch sehr leer und ruhig. 😉

Im Büro dann Frühstück:

Und dann Arbeit:

Sieht jetzt voll geschäftig aus, aber eigentlich war es echt ruhig die ganze Woche. Also schon immer was zu tun, aber nicht so, dass man in Hektik hätte ausbrechen müssen. Man merkt, dass Ferien sind.

Die Mittagspause war sehr nett, da war ich nämlich zum Lunch verabredet in so einem sehr guten Asia-Imbiss-Dings:

Ich hatte Bun mit Huhn. Wobei Bun hier nix mit Brötchen zu tun hat, sondern das sind so Reisnudeln in Brühe mit Salat und Kram. Und Huhn. Sehr lecker. Gegenüber gabs Sushi mit Avocado-Salat.

Dann noch ein Cappuccino in einem der zahllosen guten Kaffeeläden in Ottensen.

Und dann wieder Arbeit:

Das, liebe Kinder, ist der Papierstapel, der nötig ist, um ein Konto zu pfänden. Früher, als man das noch machen durfte wie man wollte, hatte ich eine 2 Seiten lange Vorlage. Jetzt gibt es Formularzwang und das Formular ist 9 Seiten lang und selbst wenn man nur die ausgefüllten Seiten druckt, sind das immer noch 7, die man dann in fünffacher Ausfertigung einreichen muss. Angeblich soll das irgendwann ja auch mal digital gehen, aber wenn man sich anschaut, wie gut das mit dem elektronischen Anwaltspostfach so läuft … werde ich bis dahin vermutlich in Rente sein.

Dann Feierabend, dank netter Chefin 25 Minuten früher, und auf nach Hause.

Hallo, Yogamatte. Wo ich aber kein Yoga machte, sondern Shred.

(Wen es interessiert: Hier auf Youtube)

Dann gab es unfotogenes Abendessen (Döner) und dann haben wir die neue Staffel GLOW angefangen.

Schon wieder SO VIEL LIEBE für diese Serie.

Und viel Liebe für flauschige Socken.

Dann hab ich noch Rollenspielkrams zu Ende korrekturgelesen und dann ging es gegen 23 Uhr ins Bett, wo ich zum Einschlafen Friends guckte.

Unspektakulärer, aber netter Tag.

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Was schön war im Januar 2018

Sollte man ja öfter mal machen, drüber bloggen, was eigentlich schön war. Und obwohl der Januar ja meistens irgendwie so ein seltsamer Monat ist, wo man eigentlich nur friert und versucht sich fürs neue Jahr zu sortieren, war in diesem Jahr erstaunlich Action.

Am ersten Januarwochenende gleich drei Tage Besuch – von Ex-Nandurionkollegen Vibart, Ex-DSA-Mitspieler J. und NordCon-Bekanntschaft R. Aber so staffelweise, also der eine von Donnerstag bis Samstag, der nächste von Freitag bis Sonntag. Was dann drei nette Abende ergab, nämlich ein Essen beim Griechen am Donnerstag, Fiakso am Freitag und Star Wars-RPG am Samstag. Zwischendurch nette Gespräche, leckeres Essen und trotz all der Action wenigstens einigermaßen ausreichend Schlaf. Außerdem hatten wir äußerst unkomplizierte und großzügige Gäste, die uns ganz viel Süßkram und Bier und Cola und Schnaps und Kaffee mitbrachten und auch kein Problem damit hatten, wenn ich mal ne halbe Stunde keine Zeit hatte.

Schon lange drauf gefreut, dass es im Januar wieder ein tägliches Yoga-Video von Adriene gibt, und bis auf 2 Tage hab ich auch jeden Tag das aktuelle gemacht (und die 2 Tage dann auch am nächsten jeweils nachgeholt). Wenn ichs also nicht noch in den letzten 3 Tagen verbasel, bin ich up-to-date mit dem Ganzen durchgekommen. Irgendwie war es diesmal sogar meistens gar nicht so anstrengend.

Dann gab es ein Treffen mit lauter Leuten aus dem nichtmehrganzsodunkelgrünen Forum, die ich teilweise seit 13 Jahren nicht gesehen hatte. Das war lustig. Auch wenn das Wetter kacke war, Julie leider wegen nicht fahrender Züge absagen musste und Hamburg im Januar keine gar so geile Location ist, um stundenlang durch die Gegend zu laufen. Aber es war auf jeden Fall nett, all die Leute mal wieder zu sehen. Fun fact: Nachdem ich wochenlang nach 2 Locations gesucht hatte, wo man a) mit einem Rollstuhlfahrer reinkommt und b) ein Veganer was zu essen findet, war dann beim ersten Essen die Veganerin nicht dabei und beim zweiten der Rollstuhlfahrer. Aber da der Rest mit der Auswahl der Location glaube ich auch ganz zufrieden war, war das schon okay. Jetzt dank Besuch auch mal auf der Elphi gewesen. Doch, schon ganz nett, die Aussicht von dort.

Mit dem T. war ich dann letzte Woche Pizza essen bei meinem Lieblingsitaliener. Das war auch sehr nett und ich bin jetzt wieder ein kleines bisschen mehr motiviert, was Schreibprojekte angeht und habe auch zumindest schon ein bisschen was getan.

Eine sehr, sehr erfreuliche Nachricht für den besten Mitbewohner von allen. Ich freu mich immer noch.

Und dann (auch aufgrund der sehr erfreulichen Nachricht) dann noch ein sehr spontan eingeworfenes Wochenende an der Ostsee. Ich weiß nicht, was alle Leute im Januar auch da wollen, es war aber ganz schön schwer, noch ein Hotelzimmer zu finden. Das, was wir dann noch ergattert haben, war dann aber sehr schön. Und das Wochenende auch! Ostseetherme, im Hotel rumhängen und lesen, Essen, Spaziergang, mehr Wellness im Hotel, mehr Essen, zwei Nächte mit 9 Stunden Schlaf ohne trampelnde Kinder morgens um halb 8. Ich wär am liebsten dageblieben.

Der (halb)neue Job ist bisher auch eigentlich im Großen und Ganzen okay. Über die Stunde Gleitzeit morgens hab ich mich schon sehr gefreut, wenn man migränig und matschig aufwacht, ist es sehr entspannend, dann alels in Ruhe machen zu können. Bis auf 4 Stunden, die ich gemeinsam mit der Aushilfe da bin, habe ich mein Vorzimmer für mich allein und das ist schon sehr angenehm. Kein blöder Smalltalk mehr. Keine Kollegin, die mir ihr unspannendes Leben erzählen will. Und wenn mir gerade der Rücken wehtut, steh ich halt kurz auf und hampel ein bisschen rum, stört auch keinen. Die Stimmung ist auch viel besser als im alten Büro, auch wenns natürlich immer noch Arbeit ist, immer noch öfter mal anstrengend und nervig, aber … insgesamt einfach schon besser.

Sonst noch schön im Januar:

  • Nach wie vor immer mal wieder ein Fischbrötchentreffen mit dem besten Mitbewohner von allen, zwar an einem anderen Tag, weil anderer Markt, aber ich arbeite immer noch im Einzugsgebiet der besten Fischbrötchen Hamburgs. Hurra!
  • Zweimal im Lieblingsbrunchlokal zum Frühstück gewesen. Und überhaupt irgendwie ständig was leckeres gegessen.
  • Donnerstags hab ich ja jetzt immer eine Stunde lang Mittagspause, die ich dazu nutze, in einem der tausend Hipsterlokale hier etwas zu essen und dabei zu lesen. Das gefällt mir ausgesprochen gut.
  • Nochmal im Kino gewesen zu The Last Jedi. Und vorher ein Steak gegessen. Das war nett. Ich habe auch nur noch halb soviel geheult wie sonst (im Kino, nicht bei Block House). Ich glaube, auf BluRay kann ich den Film vielleicht mit nur einer Packung Taschentücher überstehen!
  • Offline (online versuche ich das gar nicht erst) erstaunlich viele gesittete und nette Diskussionen über Star Wars geführt.
  • Mit Schwerter und Giganten ist das erste Buch erschienen, das ich lektoriert habe. Hurra!

Nichganzsoschön im Januar

  • mein Knie zickt seit über einer Woche herum, seit ich es mir beim Yoga leicht verdreht habe und dann zwei Tage damit durchs kalte Hamburg gerannt bin. Es wird zwar besser, aber so richtig weg isses immer noch nicht.
  • Im neuen Büro herrscht teilweise immer noch sehr viel Chaos und meine drei Chefs dazu zu bewegen, sich mal zu Entscheidungen durchzuringen, ist ein bisschen wie Flöhe hüten. Oder Beamtenmikado. Irgendwer wird es schon irgendwann machen, aber iiiiiiich hab jetzt keine Zeit.
  • Die Baustelle unter uns ist immer noch da. Zusätzlich sind schon die Hecken entfernt worden für die bald anstehende Abwasserkanalkompletterneuerung. Isch möschte das nischt.
  • Mein neues Hobby: Immer donnerstags, wenn ich erst kurz vor 8 hochmüsste, zwischen 4 und 5 Uhr morgens aufwachen und mindestens ne Stunde wachliegen. Nervt.
  • Es ist kalt, kalt, kaaaaaalt. Und der Frühling wird noch auf sich warten lassen.

So, und morgen muss ich zum Zahnarzt und kriege nen Weisheitszahn gezogen. Der Januar hat also noch das Potenzial, auf dem letzten Meter blöd zu werden. Deshalb poste ich das hier einfach ganz gewieft schon heute!

Und zum Schluss noch wilde Bilder – hauptsächlich Meer. Und Essen. Also das Schönste überhaupt 😉 .

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#12von12 im November 2016

Gestern war wieder 12 von 12: Blogger und Twitterer posten am 12. des Monats 12 Fotos aus ihrem Alltag. Da gestern Samstag war, gab es endlich mal was anderes zu fotografieren als Büroartikel.

Los ging der Tag mit einem Blick aus dem Fenster:

2016-11-12-11-44-00Ja, es hat tatsächlich schon wieder ein bisschen geschneit. Und saukalt ist es auch draußen.

2016-11-12-11-47-34Erstmal ein Kaffee. Gestern hatte ich die Hydra- und der Mitbewohner die Shield-Tasse 😉 .

2016-11-12-12-11-04Das ist noch ein Rest Süßigkeiten aus Dänemark: Schokozeuchs mit Marzipan gefüllt. Sehr lecker, aber auch sehr süß.

2016-11-12-12-42-35Und damit man die Schokolade nicht so trocken runterwürgen muss, habe ich noch ein Stück Pizza vom Vorabend gefrühstückt.

2016-11-12-15-20-43Das ist ein Ausschnitt aus einer der Myranor-Karten, die ich nochmal konsultieren musste wegen Flussbenennungschaos in Alamar. Jetzt ist nun hoffentlich alles korrekt.

2016-11-12-16-33-57Dann mal raus aus der Wohnung und ein Stück spazieren gewesen. Wie man sieht, lag noch Schnee auf der Wiese vorm Haus.

2016-11-12-16-55-09Das ist wieder im Hammer Park. Diese Statue mag ich ja total gerne und die steht da immer so malerisch herum. Diesmal in einem Blättermeer, im Frühling steht sie in haufenweise Krokussen.

2016-11-12-20-00-46Dann ging es doch nochmal aus dem Haus: Der Mitbewohner und ich waren essen, um uns nach einer Woche Einsiedelei in Dänemark wieder langsam in die normale Welt einzufinden.

2016-11-12-20-25-21Wir waren – fancy, fancy – im Tschebull, wo wir erstmal mit einem Martini loslegten, dann gemischte Vorspeisen bestellten und dann hatte ich als Hauptspeise das hier:

2016-11-12-21-07-55Das war Schweinerücken mit Birnen-Brie-Tarte und Graupen. Total lecker alles. Also wirklich toll. Nom nom.

2016-11-12-21-50-02Das hier ist auch so eine der großartigsten Dinge am Tschebull: Man kann einfach von allen vorhandenen Nachtischen so Miniportionen bestellen, damit man alles probieren kann. Und alle sechs verschiedenen Sachen waren auch suuuuuperlecker.

2016-11-13-00-00-42Das ist gerade noch das Chaos auf meinem Zimmerboden, weil ich noch die restlichen Sachen vom Urlaub wegräumen muss. Aber dazu hatte ich gestern nach all dem Essen keine Lust mehr.

Ja, und das war es auch schon. Ein schöner, entspannter Samstag mit gutem Essen und noch etwas Erholung, ehe es wieder ins Büro geht am Dienstag.

Die übrigen 12 von 12 – Beiträge findet ihr wie immer hier.

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Urlaubscontent: Toskana

2016-09-11-19-18-34

Es wird Herbst, der Urlaub ist vorbei, die Arbeit hat mich wieder (schluchz!) und alles, was jetzt noch bleibt, ist natürlich: Über den Urlaub bloggen!

Nach zwei Jahren in eher nördlichen Gefilden ging es dieses Jahr also mal in den Süden, genauer gesagt: In die Toskana. Von der man ja immer wieder hört und liest, wie schön es da ist, außerdem ist so ein Urlaub mit warmen Temperaturen ja auch mal schön (auch wenn es in Deutschland dann tatsächlich die meiste Zeit genauso warm war wie dort). Wir waren also eine Woche mitten in der Toskana, in einer Ferienwohnung kurz südlich von Siena, dann noch drei Tage in der Nähe von La Spezia, also an der Grenze zwischen Toskana und Ligurien, und zum Schluss noch eine Nacht in Pisa. Geflogen sind wir nach Pisa, wo wir dann einen Mietwagen gebucht hatten. Ohne Auto würde ich auch den Urlaub da nicht empfehlen, weil man dann glaube ich gar nicht von A nach B kommt. Mit Auto … kann man aber auch Probleme haben, aber dazu gleich mehr.

Worst Urlaubstag ever

Ich fang jetzt einfach mal mit dem beschissenen Teil vom Urlaub an: Am ersten Tag ist uns der Mietwagen verreckt. Ich weiß bis heute nicht, was die Karre hatte, aber nach 10-15 min Fahren war da irgendwas so überhitzt (?), dass der Motor nicht mehr ansprang. Während wir dann gerade noch überlegten, ob wir auf unserem Ausflug in den Supermarkt noch an einer Werktstatt oder Tankstelle anhalten, würgte ich dann leider an einer Ampel am Berg das Auto ab und dann standen wir da. Mitten in Siena. Auf einer zweispurigen Schnellstraße am Hang, mitten im Weg und nach Minuten im Strom von hupenden, fluchenden und vorbeirasenden italienischen Autos (ja, leider ist alles, was man über italienische Autofahrer sagt, wahr). Wir riefen den ADAC – zum Glück hab ich eine Karte, mit der das auch im Ausland geht – und konnten nach ungefähr 20 Minuten das Auto wieder zum Leben erwecken, auf den nächsten Parkplatz fahren und dann dort warten. Es erschien dann nach 90 Minuten der lokale ADAC-Vertragsmensch, der uns sagte, dass er am Auto leider nix machen darf, weils ja nicht meins ist, sondern ein Mietwagen. Damit begann dann die etwa fünfstündige Telefonodyssee, in der wir versuchten, mit Avis zu klären, wo wir nun ein neues Auto herkriegen. Es gibt in Siena zum Glück eine Filiale und da hinzufahren war logischerweise auch das erste, was wir gemacht haben – dort wurde uns praktisch die Tür vor der Nase zugeknallt. Auto wollten sie nicht zurücknehmen, mit uns reden auch nicht, sie seien nicht zuständig, bla. Zum Glück war der ADAC-Vertragsmechaniker in Siena ein echt supernetter Mensch, der uns dann einfach erstmal mit zu seiner Werkstatt nahm und uns half, irgendwie durch den irrsinnigen Dschungel aus tausend verschiedenen, teilweise kostenpflichtigen, teilweise von deutschen Handys nicht anrufbaren Hotlines hindurchzutelefonieren. (Wenn ich hier „wir“ schreibe, heißt das: Der Mitbewohner (und ab und zu der ADAC-Mann). Ich selber war nämlich viel zu sehr damit beschäftigt, verzweifelt zu sein, in regelmäßigen Abständen in Tränen auszubrechen und am liebsten wieder nach Hause fahren zu wollen. Ihr seht, ich bin maximal stressresistent und total geeignet, im Ausland irgendwelche Pannen zu erleiden. Whuzza.)

Der ADAC konnte uns irgendwann nicht mehr helfen, weil sie Avis weigerte, mit denen zu reden, obwohl ich den Wagen über ADAC gebucht hatte. Avis selber war stundenlang gar nicht zu erreichen, bis wir dann endlich eine Nummer hatten, die wir anrufen konnten, vergingen Stunden. Dann irgendwann kristallisierte sich heraus, dass wir wohl das Auto zurückgeben können und von der Filiale in Siena ein neues bekommen. Allerdings mussten wir dazu auf den offiziellen Avis-Abschlepp-Dude warten, der sich erst verspätete und dann im Stau stand und sich noch mehr verspätete. Der sehr nette ADAC-Mechaniker kaufte uns Kaffee und Wasser und ließ uns im Schatten neben seiner Werkstatt sitzen und übersetzte, wenn mal wieder der Mensch an der Hotline kein Englisch sprach (es spricht in Italien gefühlt nur jeder 10. überhaupt ein  paar Brocken Englisch, was die ganze Sache nicht leichter machte). Kurz nach 18 Uhr tauchte dann der Avis-Abschlepper auf, erst war gar keine Verständigung möglich, weil der ADAC-Typ kurz weggegangen war und der Avis-Man wirklich nullkommanullgarnicht Englisch oder Deutsch konnte. Zum Glück tauchte unser Retter dann wieder auf, verklickerte dem Avis-Man, dass er uns jetzt bitte mitsamt dem Auto zur Filiale fahren soll, ehe diese schließt … und das tat er dann auch grummelnderweise. 10 Minuten vor Schließzeit waren wir dann da, radebrechten mit dem Filialtypen, der uns erst nicht so richtig glauben wollte, dass das Auto Schuld war und nicht wir und konnten dann, nach NUR 7 STUNDEN (!) unser neues Auto in Empfang nehmen. Danke, supernetter ADAC-Mann und danke, stressresistenter Mitbewohner! Ohne die beiden würde ich vermutlich heute noch in Siena am Straßenrand sitzen.

Der postkatastrophale Hamsterkauf.

Der postkatastrophale Hamsterkauf.

Ich hatte nach der Nummer ehrlich gesagt die Schnauze gestrichen voll. Wir besorgten dann endlich im Supermarkt jede Menge Essen und verbrachten den nächsten Tag dann komplett im Ferienhaus. Und auch an den übrigen Tagen war meine Einstellung zum weiteren Autofahren eher so „wir werden alle sterben“. Neben der Sorge, dass auch das neue Auto wieder kaputt sein könnte oder dass es uns irgendwo geklaut wird, konnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass wir noch einen Unfall haben, weil die Italiener wirklich alle fahren wie die Irren, egal wie holprig, bergig, schmal oder steil die Straße gerade ist. Deswegen sind wir dann nicht nach Florenz gefahren und auch den Trip in ein Naturschutzgebiet in den Bergen haben wir lieber bleiben lassen.

Nun war das an sich nicht schlimm, da wir ja eine wunderschöne Unterkunft hatten und einfach ein paar Tage mehr am Pool gechillt haben. Das Blöde war nur, dass mein Hirn aus dem Panikmodus nicht mehr rauskam. Ich habe jeden Tag überlegt, was wir machen, wenn wir wieder liegenbleiben. Oder das Auto geklaut wird. Oder uns einer reinfährt oder ich selber gegen eine Mauer fahre. Oder was wir tun, wenn Avis noch endlos viel Geld von uns für das Abschleppen will. Oder oder oder. Leider konnte ich dadurch den Urlaub nicht so wirklich genießen, auch wenn es trotzdem sehr schön war. Generell ist Italien auch irgendwie ein Land, was ich sehr unentspannend finde, weil so bestimmte Sachen einfach nicht stattfinden (z. B. eine Bestätigung von der zweiten Wohnung, dass unsere Anzahlung eingegangen ist, das mussten wir dann erst noch kurz vorher klären) und man aufgeschmissen ist, wenn man die Sprache nicht kann (ich habe kein Problem damit, mit meinen 3 Brocken Italienisch im Restaurant zu bestellen, aber so Nummern wie der Mietwagentausch funktionieren halt schlicht nicht ohne gemeinsame Sprache). Das Fahren und vor allem das Parken (Parkplätze, vor allem bewachte, sind sehr teuer und teilweise auch schwer zu ergattern – in La Spezia haben wir 40 Minuten lang einen Parkplatz in Bahnhofsnähe gesucht) war mühsam und stressig und iiiirgendwie war einfach alles zu chaotisch und wirr für mein anscheinend doch sehr deutsches Gemüt. Argh. Ich war also die ganze Zeit entweder genervt oder besorgt, ärgerte mich permanent, dass ich mich einfach nicht entspannen konnte und bin glaube ich noch nie so froh gewesen, am Ende wieder lebend, ohne weitere Autopanne und mit allem Gepäck am Hamburger Flughafen zu stehen.

Nach dieser kurzen (äh, naja … oder langen) Erklärung, wieso ich trotz allem den Urlaub jetzt nicht so richtig prickelnd fand, nun der eigentliche Bericht.

Gewohnt

Die erste Woche verbrachten wir in einem Agriturismo nahe Siena, das ich eigentlich am liebsten gar nicht verlinken würde, weil ihr das dann bestimmt alle auf die nächsten 20 Jahre ausbucht und ich, selbst wenn ich wollte, nie mehr hin kann :p . Aber na gut: DA. Die Fotos lügen nicht, es ist dort wirklich so schön:

Wir hatten eine Wohnung mit 2 Schlafzimmern, 2 Bädern, Wohnküche und Terasse. Außerdem gibt es draußen noch einige Sitzgelegenheiten sowie einen tollen Pool mit Liegen. Man kann umsonst eine Waschmaschine und den Grill benutzen. Die 3 Häuser des Bauernhofs liegen auf einem Hügel an einer Kiesstraße und es ist wirklich traumhaft still da – nachts hört man nur die Grillen zirpen, tagsüber manchmal ein paar landwirtschaftliche Gefährte in der Nähe, aber nix Störendes. Das Wlan hat auch wunderbar funktioniert, wenn auch nicht bis in die hintersten Räume der Wohnung (dafür aber am Pool). Es ist halt weitab vom Schuss, man fährt so 10 min bis ins nächste Dorf (da gibt es ein Restaurant und einen Kiosk) und ca. eine halbe Stunde bis Siena (und bis zum nächsten Supermarkt). Aber dafür halt auch superschön. Insgesamt wirklich eine traumhafte Unterkunft, die ich nochmal buchen würde, sollte ich mich doch wieder nach Italien wagen.

Dann waren wir noch drei Nächte in Sarzana in einem anderen Agriturismo, das war mehr so mittelprächtig. Die machen das da erst seit 2 Jahren und vielleicht liegt es daran, aber es war nicht so richtig toll. Die Wohnung an sich war okay, aber das Haus liegt mitten in einem Wohngebiet nahe eines Militärstützpunkts, so dass teilweise stundenlang irgendwelche Helikopter da durch die Luft kreisten. Außerdem war die Klimaanlage unglaublich laut und das Wlan ging nicht. Also es ging so mit einem halben Balken, wenn man im Garten herumgewandert ist … manchmal. Das hat mich richtig angekotzt, ich suche mir ja nicht umsonst Unterkünfte mit Wifi aus, und wenn man dann damit wirbt und es am Ende gar nicht vorhanden ist, nervt mich das richtig. Zumal wir ja immer ohne Reiseführer, Straßenatlas oder sonstwas unterwegs sind und alles mit dem Handy planen. Naja, insgesamt wars schon okay in der Unterkunft, aber nochmal würde ich da nicht hinfahren.

Die letzte Nacht waren wir dann im Hotel Bologna in Pisa. Das liegt sehr schön zentral mitten in der Stadt und hat, wenn man direkt über die Homepage bucht, einen kostenlosen Shuttle zum und vom Flughafen. Das war super. Das Zimmer war okay, leider machte die Klimaanlage vor allem Lärm und wenig Kälte (und das Fenster konnte man auch nicht wirklich aufmachen, weil draußen auch irgendwas laut vor sich hin brummte). Es hätte auch noch Frühstück gegeben, aber wir mussten leider schon vorher zum Flughafen. Aber die Angestellten da waren supernett, sprachen alle gut Englisch, haben uns morgens beim Warten auf das Shuttle noch Kaffee angeboten und außerdem gute Tipps für Restaurants gegeben. Das war schon sehr fein, insofern kann ich das Hotel empfehlen.

Besucht

Bereits auf dem Hinweg von Pisa zum Ferienhaus waren wir in Volterra. Man fährt da sehr lange die Hügel hinauf und dann ist man irgendwann oben und guckt in sehr viel Landschaft. In Volterra selber gibt es ein sehr spektakuläres altes Amphiteather und theoretisch auch ziemlich viel über die Etrusker – allerdings waren wir ja nur als Zwischenstopp da, dann lief die Zeit vom Parkticket ab und wir mussten doch recht schnell wieder aufbrechen … jedenfalls war es es schon ziemlich schön da und ich hätte auch gerne noch ein paar Stunden mehr da verbracht.

volterra

Weils halt sehr nah dran war, waren wir dann auch in Siena, wo wir unser Auto in einem arschteuren Parkhaus sicher verstaut und dann die Altstadt erkundet haben. Ist auch ganz schön da, viele enge Straßen, ein paar beeindruckende Gebäude, eine schöne Aussicht von der Mauer der Medici-Festung und halt überall touristisches Gedöhns. Länger als einen Tag würde ich in der Stadt jetzt eher nicht verbringen wollen, so spannend war es nämlich auch wieder nicht und außerdem auch recht laut, quasi kein Grün und naja. Schon ganz nett, aber mehr auch nicht. Vielleicht mochte ich die Stadt auch einfach nicht, weil wir da mit dem Auto gestrandet waren.

siena

Ein absolutes Highlight des Urlaubs war auf jeden Fall der Besuch in Monteriggioni. Das ist nicht nur eine coole mittelalterliche Festung, sondern sogar genau die coole mittelalterliche Festung, in der ein Teil von Assassins Creed spielt. Die kann man besuchen, für drei Euro hoch auf den Wehrgang und in ein kleines Museum und ansonsten halt noch da rumlaufen und Notizbücher mit schickem Einband kaufen, weil man ein elender Notizbuchjunkie ist das ein tolles Mitbringsel ist. Endlos riesig ist die Festung natürlich nicht, ein paar Stunden kann man da aber auf jeden Fall verbringen.

monteriggioni

Auf der Fahrt von der ersten zur zweiten Unterkunft haben wir eine lange Mittagspause in Lucca gemacht. Das ist ein weiterer hübscher kleiner Ort, der allerdings noch eine komplett intakte fette Stadtmauer hat, auf der man oben komplett einmal um die Stadt herumspazieren kann. Ansonsten gibt es wie überall enge Straßen, große Kirchen und leckeres Essen. Aber wirklich ein sehr netter Ort, da lässt es sich gut aushalten.

Zweites Highlight des Urlaubs – und der Grund, wieso wir noch das Quartier gen Ligurien gewechselt haben: Die Cinque Terre. Das heißt einfach „die fünf Dörfer“ und es sind – haltet euch fest – fünf Dörfer, die an der ligurischen Steilküste liegen und die Unesco-Weltkulturerbe und schrecklich hübsch sind. Und natürlich vollkommen mit Touristen überflutet, aber ein Ausflug dahin lohnt sich trotzdem. Man kann da mit dem Auto nicht wirklich hin – also man kann schon, aber dann muss man einen abstellen, der die ganze Zeit im Kreis fährt, denn parken kann man da noch weniger als im Rest von Italien. Deswegen sind wir der Empfehlung gefolgt und haben uns in La Spezia in den Zug gesetzt, der zwischen allen Dörfern hin und her fährt. Das ist auch einigermaßen bezahlbar, man zahlt pro Person 16 Euro für beliebig langes Zugfahren, Wlan an den Bahnhöfen, kostenlose Benutzung der Toiletten und Zugang zu allen Wanderwegen. Ja, Wanderwege. Die Cinque Terre sind nämlich auch berühmt für ihre Wanderwege, man kann von Dorf zu Dorf auf verschieden langen und schwierigen Routen herumwandern. Und da wir uns, obwohl wir ja eher keine Wandertouristen sind, das auch nicht entgehen lassen wollten, sind wir dann zwischen Dorf 3 und 4 den Küstenpfad entlang gewandert. Wobei Dorf 3 gleich damit losgeht, dass man vom Bahnhof ins Dorf hinauf ungefähr eine Trillion Treppenstufen nach oben steigen muss. Und danach kam dann erst die Wanderung: 2,5 Stunden (mit Pause und in langsam) über einen ziemlich kraxeligen Steinpfad, der ebenfalls reichlich auf und ab ging. Dafür gab es wirklich großartige Aussichten übers Meer und auf die anderen Dörfer.

Der Wanderweg:

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Die Aussicht:

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Und, das ist das Tolle daran, wenn man dann angekommen und in Dorf 4 ganz nach unten gelatscht ist, steht man am Strand.

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Und dann kann man zur Abkühlung und Erholung mal eben ins Meer springen, was einfach großartig war. (Noch großartiger wäre es gewesen, ein T-Shirt zum Wechseln dabeizuhaben, aber well … sie haben uns danach im Restaurant tatsächlich reingelassen und bewirtet, so schlimm kanns nicht gewesen sein.) Mit dem Zug fuhren wir dann noch zu Dorf 5, wo es auch einen wunderschönen Strand gibt.

Insgesamt ein anstrengender, aber sehr schöner Tag und die Dörfer sind auf jeden Fall die Reise wert.

Die letzte Nacht verbrachten wir dann ja in Pisa, so dass wir auch da noch einen Nachmittag herumgelaufen sind. Der berühmte Turm musste natürlich auch besichtigt werden – der Mitbewohner war sogar oben, allerdings war mir das zu anstrengend und hoch (und teuer. 16 Euro pro Person!!), daher habe ich lieber unten gewartet. Pisa hatte ich von einer Schulexpedition irgendwie als komisch und sehr klein in Erinnerung, tatsächlich war es dann zum Glück aber sehr schön und wirkte auch etwas weltoffener als die anderen Orte. Mehr als 1 oder 2 Tage kann man sich da vermutlich trotzdem nicht bespaßen, aber schon auch ein schöner Ort.

turm-unten

turm-oben

Gegessen

Ich hatte ja so meine Probleme mit Italien – allerdings verschwanden die meist vorübergehend ins Nirgendwo, sobald wir essen gegangen sind oder im Supermarkt waren. Es gibt soooooo großartiges Essen in Italien! Was die Supermärkte dort für Kram in den Theken anbieten, ist der Wahnsinn, und Kochen macht auch richtig viel Spaß mit all den leckeren Zutaten:

Auch sehr viele gute Restaurantbesuche hatte der Urlaub zu bieten. Toll war z. B. die speziell in der Toskana verbreitete „white pizza“ bzw. Chiaccini (?), also Pizza mit heller Sauce statt mit Tomatensauce. Die habe ich zweimal gegessen und sie war ziemlich gut. Auch toll: Pistazieneis. Also nicht das grellgrüne mit irgendeinem Aroma, was es hier meistens gibt, sondern halt Nusseis aus Pistazien. Schmeckt göttlich. An den drei Tagen am Meer haben wir auch einfach immer Antipasti di mare bestellt und immer sehr tolle frische Fische und Meeresfrüchte bekommen. Auch toll war der gegrillte Thunfisch. Und in der einen Pizzeria gab es als Vorspeise so frittierte Pizzateig-Stückchen, das war auch unglaublich lecker. Tatsächlich haben wir nicht einmal irgendwo gegessen, wo es irgendwie schlecht war. Und Restaurantbesuche sind doch eine Ecke günstiger als in Deutschland – selbst am letzten Abend mit vier Gängen, Likörchen und fettem Trinkgeld sind wir nicht über 90 Euro gekommen.

Ein paar der Restaurants, in denen wir waren (und an die ich mich noch gut genug erinnern kann, um sie bei Google wiederzufinden…):

Die Osteria Il Ristoro in Ville di Corsano war das einziges Restaurant  Dorf neben unserem Agriturismo. Man sollte telefonisch reservieren, es war immer sehr voll da. Gute Pizza, tolle Vorspeisen, sehr leckeres Pistazieneis.

Das Il Tritone in Marinella di Sarzana – spezialisiert auf Fisch und Meeresfrüchte, man kriegt aber auch Lasagne oder Nudeln mit Fleischsauce. Tolle Auswahl an Antipasti di mare – die auch tatsächlich zu wechseln scheinen, je nachdem, was es gerade frisch gibt, denn wir waren an zwei verschiedenen Tagen da und hatten zweimal komplett verschiedene Auswahl. Der gegrillte Thunfisch ist auch toll.

Auch in Marinella di Sarzana: Das Zena mare – Ähnliche Auswahl wie im Tritone, liegt auch ungefähr 50 Meter weiter, aber etwas mehr fancy und mit Option Tisch mit Meerblick am offenen Fenster. Sehr schön. Da waren wir auch nachmittags am letzten ligurischen Tag, weil man da auch Strandliegen mieten kann. 10 Euro am Tag für 2 Liegen, Stuhl, Tisch und Sonnenschirm find ich auch sehr okay.

In Pisa waren wir mittags im Caffé Toti – das ist ein Café mit Kaffee (surprise!), Süßkram, aber auch Pizza, Nudeln und so … Brettern mit Zeuch. Also man kann da so Holzbretter mit verschiedenen kleinen Sachen (Wurst, Käse, Mozarella und Salat, Bruschetta, etc.) bestellen, das war sehr gut.

Am letzten Abend in Pisa waren wir dann im Ristorante della Bandierine und alles war sehr gut da. Es gibt so das Rauf und Runter der italienischen Speisekarte – Pizza, Nudeln, Carpaccio, Caprese, Tiramisu … aber alles sehr gut. Sehr gemütlich, man kann da nett sitzen.

Ristorante Montalbuccio – da waren wir an des Mitbewohners Geburtstag. Man sitzt zwar etwas seltsam in so einer Art Party-Pavillon mit Plastikfenster-Dingens, aber das Essen war auch da gut. Die verschiedenen Bruschetta zur Vorspeise waren nicht so sehr mein Fall, aber die Nudeln und das Steak waren sehr gut.

Zum Abschluss noch ein paar obligatorische Essensfotos:

Und was noch an Fotos so übrig ist:

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Insgesamt: Schöner Urlaub, der mir leider durch meine Unfähigkeit, mich nach dem ersten Katastrophentag wieder zu entspannen, ziemlich verleidet wurde. Tipp: Italien möglichst mit funktionierendem Auto und Italienischkenntnissen bereisen. Und ich hätte jetzt leider schon wieder Lust auf eine leckere italienische Pizza.

PS: Wem dieser schon wieder irrsinnig lange Blogartikel nicht lang genug ist, der kann natürlich auch noch auf Twitter unter meinem höchst eigenen Urlaubshashtag #Tuscatrinity meine Tweets nachlesen.

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Urlaubsauftakt: Streetfoodmarkt

Nachdem ich dieses Jahr ja irgendwie gar keinen Eintrag darüber geschrieben hab, dass ich fertig und urlaubsreif bin und warte, dass es endlich soweit ist: Ich habe Urlaub! Hurra! Noch bin ich zu Hause, aber bald geht es auch los in die Toskana, wo es laut Vorhersage schön und warm und sonnig ist und wo wir hoffentlich ein paar nette Tage haben werden.

Allerdings hab ich mit den coolen Sachen, die man im Urlaub so tut, gleich mal gestern nach der Arbeit angefangen. Ich hab nämlich neulich gelesen, dass es in Hamburg inzwischen tatsächlich einen regelmäßig stattfindenden Streetfoodmarkt gibt, der – zumindest den Sommer über, ich weiß nicht, ob auch im Winter – jeden Donnerstag auf dem Spielbudenplatz stattfindet. Der Spielbudenplatz, liebe Nicht-Hamburger, ist ein großer Platz auf der Reeperbahn, und der war früher mehr so ömmelig, inzwischen ist er aber total nett gemacht mit Getränkeständen und im Sommer auch Liegestühlen und Bänken zum Draußensitzen. Im Winter findet da auch der St. Pauli-Weihnachtsmarkt statt, soweit ich weiß. Und halt aktuell jeden Donnerstag der Streetfoodmarkt, der unter dem Titel Street Food Session – St. Pauli-Straßenmampf steht.

Ich bin ja ein riesiger Fan von gutem Essen und abgefahrenen Sachen und war schon in London total begeistert von den Märkten im Bourough und in Camden. Umso größer meine Freude, dass es das jetzt hier auch gibt. Und gestern hatten der Mitbewohner und ich dann auch mal Zeit, hinzugehen.

Tatsächlich war es ein sehr großartiger Besuch und ich bin sehr begeistert von dem Markt. Es gibt nämlich nicht nur so an die 20 Foodtrucks und diverse Getränkestände, sondern auch Tische und Bänke en masse, so dass es wirklich kein Problem war, immer ein Plätzchen zum Essen zu finden. Außerdem schien die Sonne und es war bestes Wetter, die Leute an den Ständen waren alle total freundlich und das Essen wirklich ausnahmslos gut. Preislich liegen die Gerichte natürlich etwas höher, aber ich fand das für die Qualität völlig angemessen. Man hätte zum reinen Sattwerden sicherlich mit 10-15 Euro sehr weit kommen wollen, aber wir wollten ja so viele Sachen wie möglich probieren.

Und na-tür-lich habe ich Fotos gemacht!

Saté-Burger (Hähnchenfleisch mit Erdnusssauce und Gemüse im Burgerbrötchen)

Saté-Burger (Hähnchenfleisch mit Erdnusssauce und Gemüse im Burgerbrötchen)

Noch ein Burger, diesmal mit Hackpatty, Käse, Spiegelei und Babyspinat

Noch ein Burger, diesmal mit Hackpatty, Käse, Spiegelei und Babyspinat

 

Meine liebste kulinarische Neuentdeckung: Avocado-Fries

Meine liebste kulinarische Neuentdeckung: Avocado-Fries

"Ferkelbox" - Spanferkelfleisch mit Sauerkraut, Ruccola, Röstzwiebeln und Sauce

„Ferkelbox“ – Spanferkelfleisch mit Sauerkraut, Ruccola, Röstzwiebeln und Sauce

Von einem der BBQ-Stände: Smoked Pulled Pork mit Kartoffelchips, Käse und Sauce

Von einem der BBQ-Stände: Smoked Pulled Pork mit Kartoffelchips, Käse und Sauce

Des Mitbewohners Cupcake. Devise: Hauptsache bunt. Schokoteig mit Pfirsischfrosting, Schokosauce, Marshmallows und Streuseln

Des Mitbewohners Cupcake. Devise: Hauptsache bunt. Schokoteig mit Pfirsischfrosting, Schokosauce, Marshmallows und Streuseln

Und mein Cupcake: Schokoteig mit Erdnussbutterfrosting, Karamellsauce, Nüssen und Salzflocken

Und mein Cupcake: Schokoteig mit Erdnussbutterfrosting, Karamellsauce, Nüssen und Salzflocken

Ich hoffe, die Bilder bringen es ein bisschen rüber: Es war alles wahnsinnig lecker! Und es hätte noch so viel andere Sachen gegeben, die ich hätte probieren wollen. Aber auch wenn wir uns all die Gerichte jeweils geteilt haben – mehr ging wirklich nicht rein. Insofern muss ich wohl  einfach bald mal wieder hin 😉 . Welche Trucks da sind, kann man übrigens jede Woche auf der oben verlinkten Homepage sehen.

Zum Schluss noch ein paar weitere Fotos vom Markt an sich – wirklich eine tolle Sache und absolut einen Besuch wert.

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#12von12 im November 2015

Gestern war der 12. des Monats, und somit wieder Zeit für 12 Fotos vom Tag. Die ganze Sammlung findet man hier.

Wie es der Zufall wollte, war ich schon wieder am 12. des Monats im Urlaub und konnte so eine Mischung aus nerdigem Rollenspielzeugs im Ferienhaus und tollen Strandfotos schießen.

Morgens also … äh … so gegen 14 Uhr, nachdem ich am Tag zuvor bis 7 Uhr wachgewesen war, wankte ich aus dem Bett und in unser Ferienhaus-Wohnzimmer. Auf dem Tisch lag noch die Battlemap des letzten Abends nebst einigen Heldenfigürchen:

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Normalerweise hasse ich ja Bodenpläne und solche langwierigen Kämpfe mit Figuren, aber meine Dänemark-Gruppe steht leider total drauf und wollte mehrheitlich damit spielen. Schnarch. Das Ding unten links ist übrigens kein Riesenpenis, sondern ein Feuerwühler, der uns angegriffen hat (so eine Art riesiger, brennender Wurm).

Trotz der Jahreszeit war das Wetter echt gut in der Woche, zwei Tage hatten wir richtig Sonne und um die 15 Grad. So auch gestern – also erstmal nen Kaffee im Freien trinken.

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Die Schaukel gehörte auch zu unserem Ferienhaus, was ein tolles Außengelände hatte und überhaupt sehr schick war. Aber wir waren ja zum Rollenspielen da, daher hingen wir die meiste Zeit halt doch auf dem Sofa. Und konsumierten so einiges an Getränken:

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Die Woche Rollenspiel-Urlaub ist ja auch die quasi einzige Zeit im Jahr, wo ich mal nennenswert Alkohol trinke und seltsamerweise vertrage ich ihn dort auch viel besser. An einem Abend hab ich drei Martini getrunken – das ist so viel wie für andere Leute ne halbe Flasche Schnaps :p .

Das Häuschen nochmal von außen:

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War diesmal wirklich sehr luxuriös, zumal wir mit 7 Leuten in einem Haus für 12 Personen waren.

Wenn man so spät aufsteht und noch was vom tollen Wetter haben will, muss man sich regelrecht beeilen, noch vor dem Sonnenuntergang aus dem Haus zu kommen. Also schnell ins Auto und an den Strand von Lakolk gefahren … gerade rechtzeitig zu einem wunderschönen Sonnenuntergang.

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Der Strand ist übrigens riesig. Riiiiiesig. Superlang und so breit, dass man erst mal mit dem Auto ein Stück ans Wasser heranfahren muss, wenn man nicht eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs sein will. Zur Verdeutlichung: Kleine Lena, großer Strand.

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Ich habe sehr viele Fotos gemacht, es war einfach ein unglaublich toller Anblick. Hier noch eins:

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Dann ging es zurück ins Haus und nochmal in den Pool. Ja, den POOOOOOL! Den hatte das Haus nämlich auch noch und der war wirklich super und groß genug zum Schwimmen. Was ich auch tatsächlich jeden Tag getan habe, hurra. Hier ist noch die Abdeckung drauf, aber so etwa sah das aus:

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Nach dem Abendessen ging es dann ans Spielen und da es der letzte Abend war, haben wir statt DSA mal wieder was Neues ausprobiert, nämlich das Star Wars – Am Rande des Imperiums – Einsteigerset. Erstmal die Qual der Wahl zwischen den verschiedenen Archetypen …

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Am Ende wurde es dann die oben liegende Kopfgeldjägerin, die mir auch sehr viel Spaß gemacht hat. Vor allem mit Martini und Pralinen dazu:

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Das Würfelsystem fand ich irgendwie merkwürdig. Einerseits ganz cool, andererseits hat unser SL die verschiedenen Bedeutungen der Erfolgs- und Misserfolgssymbole weggelassen (was vermutlich für den Einstieg nicht so übel war, aber halt dieses Element nicht auch mit vorstellte). So hatten wir am Ende quasi nur Erfolge und Misserfolge, so dass mans theoretisch auch mit Ubiquity hätte spielen können. Anyhoo. Aber lustig sehen sie aus, die Würfel:

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Das Einsteigerset ist ansonsten wirklich sehr hochwertig gemacht, mit tollen, farbigen Charaktermappen, mehreren farbigen Handouts (Stadtplan, Cantina, Raumschiffgrundriss) und die Auswahl der Charaktere sowie deren weitere Hintergrundgeschichte ist super und bietet noch jede Menge Plothooks für weitere Abenteuer, auch wenn das wohl aus Zeitgründen schwer wird, nochmal weiterzuspielen. Und es war ja auch der letzte Abend – was auch hieß, dass das Essen wegmusste. Daher: Hilfe, eine Wurst-Käse-Platte bedroht die Stadt!

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Wir spielten dann so bis 1.30 Uhr, schnackten noch bis 3 und dann fiel ich ins Bett … und konnte nicht schlafen, weil ich einen verdammt üblen Ohrwurm von der Cantina-Musik hatte…

Inzwischen bin ich nun wieder daheim. Und muss jetzt mal ganz dringend Fallout 4 antesten …

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Wochenendhuldigungseintrag

Uargh. Ein typischer Montag. Viel zu spät eingeschlafen gestern, völlig verpeilt und übermüdet aufgewacht, durch die Wohnung gestolpert, irgendwie, wie man in Hamburg sacht, angeplünnt, raus ausm Haus, zu spät dran, Stau überall, zu spät im Büro. Arbeit über Arbeit, der Kopierer streikt, Kollegin ist im Urlaub, die Azubine hat Scheiße gebaut und ich muss das mit ihr klären. Müde, müde, müde. Draußen scheint strahlend die Sonne, am Wochenende hätte mich das Wetter gefreut, jetzt nervt mich die grell blendende Sonne im Fenster gegenüber.

Und dieser Scheiß mit der Zeitumstellung … die eine Stunde mehr Schlaf ist irgendwie völlig egal, die macht das Jetlag-Gefühl nicht wieder wett. Außerdem isses jetzt dunkel, wenn ich nach Hause komme. Nix mehr mit nem Spaziergang durch den Park nach Feierabend. Gah. Außerdem sagt nie einer der Katze, dass es jetzt ne Stunde später Frühstück gibt und ich kann mich auf 2-3 Wochen Mauzen und Am-Schlafanzug-Zupfen einstellen, bis Majestät die neue Fütterungszeit akzeptiert hat.

Am Samstag war ich an der Ostsee. Brodtener Steilufer, zum dritten Mal dieses Jahr, dieses Mal mit Herbstoptik. Es war toll, das Meer ganz still und so klar, dass man selbst von oben auf der Steilküste durch Wasser auf die Steine im Wasser sehen konnte. Außerdem waren da Möwen, ganze Schwärme von Möwen, die laut schreiend über dem Wasser kreisten oder in großen Gruppen auf den Holzstegen herumsaßen. Sammeln die sich da? Fliegen die weg? Sind Möwen überhaupt Zugvögel? Ich habe keine Ahnung. Auf der anderen Seite: Krähen, die die über den abgeerneten Feldern kreisen und Körner picken. Vögel, überall Vögel, dann auf einmal ein komisches lautes, brummendes Geräusch, wie eine sehr sehr laute Hummel … wir gucken uns um: Da lassen Leute eine kleine Flugdrone über den Strand fliegen. Immer mitten zwischen die Möwen, ein Irrsinnstempo hat das Ding drauf. Der Herr Mitbewohner ist fasziniert, ich finde es eher nervig, dieses permanente Summen in der Luft. Wir gehen schnell weiter, die Drone bleibt zurück. Es ist viel los, richtig viele Leute sind auf dem Weg unterwegs, zu Fuß, mit dem Fahrrad, Kinder mit irgendwelchen Skateboard-Ablegern, wie auch immer man die nennt. Wir gehen wieder bis zu der Bank, die wie ein riesiger Vogel aussieht, dann noch weiter, nochmal um die nächste Kurve, dann kehren wir doch lieber um, es ist kalt und wird langsam dämmerig. Den ganzen Rückweg lang reden wir über den neuen StarWars-Film. Unten am Strand machen Leute ein Lagerfeuer. Das muss toll sein, da abends am Strand zu sitzen und aufs Meer zu schauen. Ich möchte da mal Urlaub machen, glaube ich. Im November oder im Februar oder zu sonst einer Zeit, wo da nix los ist, und dann möchte ich aufs graue Meer gucken und auf dem Steilküstenweg herumlaufen und Fischbrötchen essen und ansonsten einfach gar nichts tun, außer mal wieder ganz viel lesen.

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Wir fahren nach Lübeck und wollen was essen, drei Restaurants habe ich mir vorher ausgeguckt, zwei davon haben keinen Tisch mehr frei. Wir laufen gar nicht mehr bis zum dritten, sondern gehen ins nächstbeste Restaurant und essen in einem Brauhaus Schnitzel mit Bratkartoffeln. Da ist nix gegen einzuwenden, ich hatte mich nur schon auf was anderes gefreut und bin genervt davon, dass es nicht geklappt hat und noch mehr genervt davon, dass mich das ärgert. Wir essen, wir laufen zurück durch die ganze Stadt, fallen ins Auto. Zurück nach Hause. Auf die Couch werfen, Serie gucken, danach bin ich müde und falle ins Bett. Ich schlafe über 10 Stunden, mein Rücken tut weh, als ich aufstehe.

Am Sonntag noch eine Runde durch den Park, es ist sonnig und herbstlich und wieder sind überall Leute. Zwei Jogger überholen uns gleich zweimal, während wir gemächlich durch den Park laufen. Die Blumenbeete, die letzte Woche noch bepflanzt waren, sind komplett kahl. Was wohl aus den Blumen wird? Werden die über den Winter irgendwo im Warmen untergebracht oder schmeißt man die weg und pflanzt im nächsten Jahr neue? Schon wieder habe ich keine Ahnung.

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Ich koche abends, es gibt Rouladen mit Kartoffeln und Rosenkohl, das habe ich alles am Freitag auf dem Markt gekauft. Außerdem gab es noch Pflaumen, die letzten des Jahres, sagte der Gemüsestandmensch, deswegen gibt es zum Nachtisch auch noch Pflaumencrumble und danach möchte ich mich eigentlich nie mehr bewegen und nie mehr was essen. Ich tue dies und das, liege auf dem Sofa, spiele noch ein bisschen am PC, möchte nicht, dass das Wochenende zu Ende ist. Ich gehe ins Bett, viel zu spät, kann nicht schlafen. Irgendwann geht es dann doch, dann wache ich auf und es ist Montag. Argh. Aber schön wars, das Wochenende.

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Finnland für Fortgeschrittene

(Teil 2 des Finnlandurlaubs-Berichtes, Teil 1 ist hier.)

Wir verließen also Lappland und fuhren nach Süden. Aus Gründen der Dusseligkeit meinerseits hatte sich die Reiseroute kurz vor Abfahrt noch einmal recht stark geändert, denn versehentlich hatte ich ein falsches Hotel gebucht. Statt in Kemi an der Ostsee befindet sich nämlich ein gleichnamiges Hotel auch in Jyväskylä, was mehrere hunder Kilometer weiter südlich liegt. Das wären flauschige 10 Stunden Fahrt an einem Tag gewesen, so was möchte natürlich kein Mensch. Daher – und weil ich trotzdem in das sehr toll klingende Hotel wollte – wurde die erste Nacht gecancelt und ein Hotel für den Zwischenstopp gesucht, was halbwegs in der Mitte liegt.

2015-09-11 09.40.44So landeten wir dann für eine Nacht im Hotel Iso Syöte. Das ist ein Hotel, das auf einem Berg nahe eines Naturschutzgebietes liegt und von dem aus man einen tollen Ausblick in die Umgebung hat. Besonders morgens, als die Wolken noch im Tal hingen, während oben schon die Sonne schien, war das ein eindrucksvoller Anblick. Das Hotel selbst ist vermutlich eher als Hotel für die Skisaison ausgerichtet, da es in der Nähe auch ein Skigebiet gibt. Mitte September war es recht leer. Das Zimmer war okay, das Essen ein bisschen überteuert, aber eine Alternative hat man auf dem Berg da eben nicht. War trotzdem ganz okay. Die lange Fahrt von etwa 5 Stunden an dem Tag war dann auch so anstregend gewesen, dass ich abends auch gar nix mehr groß machen wollte außer ein bisschen in die finnische Landschaft zu schauen. Nachts gab es sogar nochmal ein wenig Nordlicht zu sehen, aber wesentlich weniger hell – wir waren ja auch wieder südlich des Polarkreises.

2015-09-11 14.01.16Am nächsten Tag stand dann die nächste lange Fahrstrecke von 5,5 Stunden an. Wer hat den Scheiß nur geplant? Ach ja – ich war das. Langsam war ich schon recht genervt vom Fahren, zumal man halt für eine Strecke sehr viel länger braucht als hier in Deutschland, da man im Durchschnitt vielleicht nur so 70 – 80 km pro Stunde schafft. Es musste also wenigstens ein hübscher Zwischenstopp her. Den machten wir dann in Kajaani, einer nette kleinen Stadt mit einer Burgruine. Die war sogar kostenlos zugänglich und auch ziemlich cool. Außerdem haben wir es geschafft, in Finnland für ein Mittagessen von 2 Personen mitsamt Getränken unter 10 Euro zu bezahlen. Unglaublich! Und die Pizza war sogar sehr lecker und so groß, dass wir sie zu zweit gerade geschafft haben.

Am Abend trafen wir dann in Jyväskylä ein und fanden dann auch schnell unser Hotel, das Boutique Hotel Yöpuu. Und hier nun meine Empfehlung an alle zukünftigen Finnlandreisenden: Fahrt da hin! Wirklich! Wenn ich nur eine Unterkunft der ganzen Reise empfehlen könnte, dann wäre es dieses Hotel, das insgesamt auch zu den schönsten Hotels zählt, in denen ich je war. Jedes Zimmer ist dort indivduell gestaltet, unseres hatte eine total tolle blaue Wandfarbe und lustige weiße (dimmbare!) Lampen. Außerdem gab es dort die einzige Dusche auf der ganzen Reise, die sowas wie Wasserdruck entfaltete und nicht nur ein müdes Tröpfeln zustande brachte (ja, das ist so eine Marotte von mir, ich hasse Tröpfelduschen *g*). Aber das Tollste am Hotel ist das Restaurant. Die Bewertungen sprachen da schon von einer sehr guten Küche, wir mussten das natürlich testen und ließen uns beim Einchecken einen Tisch reservieren. Und dann haben wir gegessen. Den ganzen Abend lang. Das Restaurant ist recht klein, sehr schön mit alten Möbeln und Kronleuchtern und tralala. Serviert wird dort moderne Küche mit überwiegend regionalen Zutaten. Empfohlen wurde uns das herbstliche Vier-Gänge-Menü und das haben wir dann auch genommen. Davor gab es einen sehr leckeren Cocktail, zum Essen gab es passende Weine für jeden Gang und, was ich wirklich super fand, auch passende nichtalkoholische Getränke. Sonst sitze ich in so gehobenen Restaurants ja immer da und trinke Wasser, weil ich keinen Wein vertrage, aber hier hatte ich zu jedem Gang einen passenden Saft (teilweise noch gemischt mit Sirup bzw. ein Gemisch aus verschiedenen Säften). Und das Essen war unglaublich gut, die Getränke passten toll dazu, die Kellnerinnen waren superfreundlich und sehr professionell. Zwischen dem Hauptgang und dem Nachtisch wurden wir noch gefragt, ob wir denn noch nen Käsegang zwischenschieben wollten, sie hätten ja gerade so guten Käse aus der Schweiz da (haben wir natürlich gemacht, war auch total klasse). Und zwischen den Gängen verging auch immer ein wenig  Zeit, so dass man nie das Gefühl hatte, total vollgefuttert zu sein. Insgesamt haben wir ungefähr 3,5 Stunden da gesessen, gegessen und uns unterhalten. War ein total schöner Abend, der die lange Fahrt komplett vergessen ließ. Das Frühstück am nächsten Tag war auch total großartig. Ich möchte nochmal dort hin! (Wie die Stadt sonst so ist – null Ahnung, wir waren ja erst abends da und haben das Hotel dann auch nicht mehr verlassen.) Was für ein Glück, dass ich das falsche Hotel gebucht habe!

Als nächstes fuhren wir dann erstmal zurück, denn dank der bescheuerten Planung waren wir auf dem Weg nach Jyväskylä schon durch die Stadt gefahren, in der unser nächster Zwischenstopp war. In Kuopio wohnten wir im Scandic Hotel Kuopio, was direkt am See liegt und auch sehr schön war. Unterwegs waren wir noch auf einem Aussichtsturm, das war auch sehr nett, denn die finnische Seenlandschaft sieht von oben sehr schick aus:

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Das ist übrigens ein Autorastplatz.

Insgesamt hat man spätestens an dem Tag gemerkt, dass wir jetzt in Südfinnland waren, denn die Landschaft war dann doch sehr anders. Mehr Nadelbäume, mehr Grün, keine Rentiere mehr (schluchz). Dafür eben sehr schöne und große Seen (wobei es die im Norden ja auch gibt, man kann generell in Finnland keine 10 Kilometer fahren, ohne an einem größeren Gewässer vorbeizukommen. Eine sehr schöne Sache!). Leider hatten im Süden doch auch noch ein paar Mücken überlebt, die uns gerade in Wassernähe etwas genervt haben. Aber wir hatten Salbe gegen die Stiche dabei, da passte das dann schon. In Kuopio jedenfalls sind wir ein Stück am See herumspaziert, dann waren wir essen in so einem Restaurant-Musikbar-Dings, wo dann – es war ja Samstag – auch eine Liveband spielte. Die waren auch recht gut, so dass wir dann noch eine Weile blieben, teuren Alkohol tranken und zuhörten. Eine Sache muss ich aber nochmal irgendwie im Nachherein ergründen, nämlich die, was der Finne an sich eigentlich unter Karaoke versteht. Bereits in  unserem Hotel in Ivalo hieß es nämlich, am Abend gebe es Karaoke. Wir guckten dann mal, was da so los war und hörten irgendeine finnische Volksweise, zu der ein paar Rentner über die Tanzfläche schunkelten. Nun gut, vielleicht eine andere Zielgruppe. In Kuopio allerdings war es Samstag Abend und wir kamen dann wieder an einer recht jugendorientiert wirkenden Bar vorbei, wo auch gerade ein Karaokeabend sein sollte. Da ich das prinzipiell sehr lustig finde, also da mal rein – jedoch stand auf der Bühne gerade eine junge Frau, die musikalisch Ähnliches von sich gab wie die Rentnerschunkelmusik im ersten Hotel. Wir wtf-ten also und fielen quasi rückwärts wieder aus der Tür. Ist in Finnland Karaoke so eine Art Codewort für finnischsprachige Volksmusik? Hatten wir nur Pech? Gibt es da einen tieferen Sinn? Ich weiß es nicht. Jedenfalls gingen wir dann lieber zuück im Hotel, wo wir dann noch ein warum auch immer stattfindendes Feuerwerk vorm Fenster betrachten konnten. Auch schön.

2015-09-13 18.55.11Vorletzter Halt: Savonlinna. Savonlinna ist eine gar nicht mal so kleine Stadt im Süden Finnlands, die allerdings generell nur so von Juni bis August geöffnet hat. Zumindest ist es uns nicht gelungen, am Sonntag Abend ein Restaurant zu finden, was a) überhaupt offen hat und b) nicht um 20 Uhr schließt (was doof ist, wenn man 19.30 Uhr was essen gehen will). Schwer genervt haben wir dann in einer Art Pizza Hut-Verschnitt eine Pizza gegessen und die Stadt verflucht. Immerhin gibt es da eine große Burg, die Olavinlinna, die man besichtigen kann – die Tour gibt es natürlich auch außerhalb des Sommers nur auf Finnisch, aber man bekommt immerhin eine schriftliche Übersetzung der Erklärungen. Die Burg ist auch echt cool und sehr gut erhalten und man kann in recht viele Teile davon rein. Die Führungen sind immer zur vollen Stunde.

Danach waren wir beim Punkaharju Ridge. Das ist eine aus der letzten Eiszeit entstandene Landschaft – quasi ein sehr dünner Streifen Land, der sich zwischen den Seen entlangzieht. Wie dünn, sieht man auf diesem Bild ganz gut:

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Links Wasser, rechts Wasser, in der Mitte auf dem Damm die Straße. Sehr cool. Da sind wir dann am Nachmittag herumgefahren und haben die wirklich wunderschöne Landschaft betrachtet. Hier gab es dann, obwohl wir im Süden waren, doch wieder sehr viele Birken, zwischen denen sich die Gräser und Farne bereits herbstlich bunt gefärbt hatten. Sah unglaublich toll aus:

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Unsere Unterkunft war diesmal etwas anders, nämlich ein Bed&Breakfast in einem umgebauten Bauernhof. Das war auch sehr toll, sie hatten Kühe und unglaublich puschelige Hunde und einen eigenen See, auf dem man mit kostenlos ausleihbaren Ruderbooten herumfahren konnte. Das Gelände liegt mitten im Wald und es war total still dort und die Luft wieder sehr toll. Da könnte ich mir auch vorstellen, dort mal länger Urlaub zu machen. Wir waren diesmal im Haupthaus und hatten Frühstück dabei, man kann aber auch ein eigenes Häuschen mieten, eine Gemeinschaftsküche nutzen oder auf dem Grillplatz grillen. Am letzten Abend in Savonlinna fanden wir dann übrigens doch noch ein gutes Restaurant, nämlich das Waahto direkt am Hafen. Und hatten anschließend noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.

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Der unglaublich puschelige Hund.

Zum Schluss der Reise ging es dann nach Helsinki. Das war wieder eine Fahrt von vier Stunden, ich hatte Migräne und wenig Lust, aber irgendwie haben wir es bis Helsinki geschafft. Immerhin hatten wir noch erreichen können, dass wir das Auto eine Stunde später abgeben konnten als ursprünglich vereinbart und  zwar auch in einer Filiale, die näher an unserem Hotel lag. Autofahren durch die Innenstadt von Helsinki war dank Navi zwar machbar, aber ein wenig anstrengend, da es da Straßenbahnen gibt und ich immer schwerst irritiert bin, wenn ich auf den Schienen derselben fahren soll. Aber dann war die Hertz-Filiale nach vielleicht 15 Minuten auch erreicht, das Auto in der Tiefgarage verstaut und der Schlüssel abgegeben – tschüss, Rotpüschel (ja, ich muss Mietwagen immer alberne Namen geben). Immerhin 2300 Kilometer bin ich in 9 Tagen gefahren. Danach sind wir dann erstmal zum Bahnhof und haben uns ein 2-Tages-Ticket für den Nahverkehr geholt, mit 12 Euro pro Nase durchaus bezahlbar. Die Öffis in Helsinki haben auch einen guten Eindruck hinterlassen, sie kamen dann, wann sie sollten und fuhren dorthin, wo man es erwartet hat*g*.

In Helsinki waren wir im Hilton Helsinki Strand, nicht weil wir auf einmal vom Reichtum überfallen worden wären, sondern weil das Hilton in Helsinki auch nicht groß mehr kostet als andere Hotels. Alternativ hätte man auch in so Ferienwohnungen wohnen können, aber wenn das auch nur 20 Euro weniger kostet als ein Hotelzimmer, seh ich das dann nicht ein. Das Hilton jedenfalls war eigentlich gut. Eigentlich, da a) das Hotel gerade ein Großbaustelle war, weil es saniert wird (zum Glück war im  Zimmer der Lärm nicht zu hören) und b) man im Hilton anscheinend der Meinung ist, im Jahr 2015 sei freies Wlan im Zimmer keine Selbstverständlichkeit. Während wir in jedem Winzhotel in Lappland freies Wifi hatten, kostete das im Hilton 5 Euro. Pro Tag und Gerät. Also 20 Tacken für Wlan, bei nem Zimmer, das eh schon 130 Euro die Nacht kostete. Unverschämt.

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Helsinki: Dom und Denkmal.

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Auf Suomenlinna.

Das schöne Wetter hatte uns dann auch verlassen, Helsinki präsentierte sich im Nieselregen und ich hatte irgendwie gar keinen Bock auf Stadt. Schon der erste Gang durch den recht vollen (also im Vergleich zu Hamburg natürlich nicht, im Vergleich zu Lappland dann doch) Hauptbahnhof fand ich irgendwie stressig und ich hätte auch kein Problem damit gehabt, statt Helsinki anzuschauen lieber doch noch 2 Tage auf dem Bauernhof zu bleiben. Aber nu waren wir schon da. Helsinki ist irgendwie eine Stadt, in der ich glaube ich ganz gut leben könnte, die ich touristisch aber nicht so spannend fand. Besonders groß ist sie nicht, man hat schnell alle wichtigen Gebäude gesehen, und viele der Dinge, die man sich anschauen konnte, waren nicht so mein Fall (es gibt z. B. diverse Kunstmuseen, aber damit kann ich immer wenig anfangen). Außerdem hatte ich mehr oder weniger von Ankunft bis Abfahrt durchgehend Migräne, das macht natürlich auch nicht gerade Lust auf ausgedehnte Ausflüge. Wir waren dann am vorletzten Tag der Reise in Suomenlinna, das ist die große Hafenfestung vor Helsinki. Da kann man mit der Öffi-Karte per Fähre hinfahren, das ist schonmal super. Leider sieht man dann von der Festungsanlage auf der Insel selber weniger als ich so gedacht hatte, weil das Ding verdammt groß ist und man quasi mittendrin steht und auch viele Gebäude halt immer noch genutzt werden und umgebaut worden usw. Wir waren dann noch in einem Museum, wo man sich die Geschichte der Festung anschauen konnte, zum Glück gab es das Ganze auch als Kurzfilm – ich war langsam doch etwas museumsmüde und hatte wenig Lust, mir stundenlang irgendwelche Tafeln durchzulesen. Nachher sind wir dann noch etwas rumspaziert und haben uns dann durch eine Verkettung unglücklicher Umstände eine Stunde lang gegenseitig gesucht. Jaaaahaaa. Never split the party, da ist eben doch was dran. And if you split the party, make sure every party member has his smartphone :p .

Am letzten Abend wollten wir dann nochmal irgendwo schön essen gehen, und da wir schon so oft finnisch gegessen hatten, fiel unsere Wahl dann auf das Steakhouse Grotesk. War eine gute Wahl, bei Cocktail, Vorspeisen, Dry Aged Black Angus und Tarte Tatin ließen wir den Urlaub dann ausklingen.

Okay, am nächsten Tag ging unser Flug erst um 17:30 Uhr und wir haben noch die Markthalle besucht und sind etwas mit der Tram herumgefahren. Aber diese Reisetage sind immmer so verlorene Tage und ich glaube, das nächste Mal möchte ich lieber gleich morgens nach Hause fliegen und nicht noch so einen halbgaren Tag irgendwo haben. Außerdem werde ich das nächste Mal mit einem verdammten Taxi zum Flughafen fahren, weil wir schon wieder mit dem Airport Shuttle gefahren sind und das schon wieder hundert Jahre lang im Stau stand und wir dann schon wieder zum Gate sprinten mussten. Argh. Der Flug war dann aber unproblematisch und diesmal kam auch das Gepäck an 😉 .

Ja. Das wars, mit dem Finnland. Insgesamt war es ein sehr schöner Urlaub, Finnland ist ein tolles Land und ich kann nur empfehlen, dort Urlaub zu machen. Ich möchte auf jeden Fall nochmal hin – dann vielleicht auch mit Hundeschlittentour und Schnee.

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Lappland für Anfänger

2015-09-08 15.02.50(Teil 1 des Finnlandurlaubs-Berichts, Teil 2 ist hier.)

Was könnte man in der ersten Arbeitswoche nach dem Urlaub (bitte hier Würgegeräusch, untermalt von leisem Schluchzen, einfügen) Besseres tun, als über den Urlaub zu bloggen? Nichts, natürlich. Wer mir auf Twitter folgt, hat ja schon diverse Bilder gesehen und ein paar Kurzkommentare gelesen, aber ich dachte, ich schreib nochmal etwas ausführlicher über Finnland und was man da so tun kann und was da toll ist und was nicht. Und so. Weil ihr ja sicher auch bald alle nach Finnland fahren wollt. Wenn ihr die Bilder gesehen habt.

Es ist nämlich wirklich sehr schön dort. Damit das hier nicht wieder ein ewig langer Eintrag wird, schreib ich heute erstmal was zu Lappland und der südlichere Teil kommt dann später.

Also! Lappland! Der finnische Teil davon – das Gebiet erstreckt sich ja über mehrere Länder  – ist so ganz grob gesagt das nördliche Drittel des Landes. Die größte Stadt des Gebiets ist Rovaniemi, die ziemlich genau am Polarkreis liegt. Die hat auch einen Flughafen und dort haben wir auch unsere Reise angefangen. Man kann auch theoretisch direkt nach Ivalo, also noch 300 km weiter nach Norden, fliegen, aber da haben wir keinen Flug gefunden. Unser Flug ging über Helsinki, wo wir sportliche 35 Minuten zum Umsteigen hatten – ein kleiner Sprint zwischen den Gates war da durchaus nötig. Wir haben den Flieger dann geschafft – nicht so unser Gepäck. Daher gings in Lappland dann erstmal mit viel Stress und Nerv los, wobei die Mitarbeiter des Flughafens sehr nett und hilfsbereit waren und das Problem wohl schon kannten. Tatsächlich kam unser Gepäck dann auch mit dem nächsten Flieger nach Helsinki – und meine Güte, hab ich mich über meine eigenen Sachen gefreut!

Natur, Natur, Natur

2015-09-09 16.59.13Der erste Eindruck von Lappland war, wie unglaublich gut es da riecht. Selbst am Flughafen kam einem sofort der Geruch von Wald, Pilzen, nasser Erde und Natur in die Nase. Und das blieb auch die ganze Zeit so, ich hab ständig herumgestanden und geschnuppert *g*. Was auch spannend ist, ist, wie sehr man doch merkt, dass man sehr weit nördlich ist. Der Himmel hat zum Beispiel einen ganz anderen Blauton, vor allem am Horizont. Das ist so ein ganz helles, pastelliges Blau, was man hier nur manchmal bei Sonnenuntergängen mit drinhat. Außerdem war es tatsächlich 2 Stunden länger hell als in Deutschland und wenn die Sonne um 20:30 Uhr unterging, war es dann immer noch bis ca. 23 Uhr ein bisschen hell. Hätte vorher nicht gedacht, dass man das so sehr merkt, es war aber sehr cool.  Temperaturmäßig war es trotz der nördlichen Breiten doch sehr gemäßigt, es waren am Anfang so ca. 10 Grad, in den späteren Tagen dann eher 15. Am ersten Tag hatten wir Regen, danach aber sehr viel Glück mit dem Wetter. Im Sonnenschein sieht der lappländische Herbst, Ruska genannt, besonders schön aus – alles gelb und rot eingefärbt, mit viel Wasser dazwischen.

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Nature Trail-Wanderung

Nature Trail-Wanderung

Die Natur ist auch ganz klar das Tollste an Lappland, wobei wir jetzt gar nicht alles ausgeschöpft haben, was man da machen kann. Wenn Schnee liegt, kann man Abfahrtsski oder Langlauf betreiben, oder eine Huskyschlittentour, auch zum Schlittschuhlaufen dürften die vielen Seen und Flüsse gut geeignet sein. In den etwas touristischeren Ecken gibt es auch ausgeschilderte Wander- und Mountainbikewege in unterschiedlicher Länge. Wir haben eine sehr kleine Wanderung von 2,5 km auf einem „nature trail“, also einem recht waldigen Waldweg, gemacht, das war super. Theoretisch, wenn man nicht wie ich der unfitteste Mensch der Welt ist, kann man sogar einen richtigen Wanderurlaub da machen, inzwischen gibt es so Angebote, bei denen man einen langen Rundweg wandert und jede Nacht in einer anderen Hütte unterkommt. Sicherlich auch sehr fein, wenn man denn wanderfit ist. Achja, Boot fahren kann man natürlich auch – Kanu, Ruderboot, sogar Wildwasserrafting wird angeboten. Wobei man darauf achten sollte, dass der Sommer in Finnland so generell vom 01.06. – 30.08. dauert und danach sind viele Dinge nur noch reduziert oder gar nicht möglich. Die Wintersportsachen gehen logischerweise nur, wenn Schnee liegt, ist klar. Das ist wohl in etwa von November bis März der Fall, wie uns eine nette Finnin erklärte – ihrer Meinung nach sei es im März am schönsten, weil da immer noch dick Schnee liegt, es aber nicht mehr ganz so garstig und kalt ist.

Definitiv zur Natur gehören natürlich auch die vielen Tiere, die man so zu sehen bekommt. Einen Elch haben wir zum Glück nur ausgestopft im Museum gesehen – ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn uns so ein Riesenviech vor unseren doch eher blechdosigen Nissan Micra gerannt wäre. Rentiere hingegen haben wir massenweise zu Gesicht bekommen, das war schon irgendwie skurril, weil man hierzulande ja so gut wie nie mal Tiere auf der Straße sieht. Oder, um mich selbst zu zitieren

2015-09-08 14.50.44Zum Glück ist mir auch ein Rentier nicht zu nahe vors Auto gekommen, manchmal waren die verdammt schwer zu sehen und tauchten sehr plötzlich am Straßenrand auf. Allerdings sind sie dabei recht gemächlich drauf und springen nicht auf einmal wild aus dem Gebüsch, sondern trotten meist ganz langsam neben der Straße her. Dass man wirklich SO viele Rentiere einfach unterwegs sehen kann, hätte ich nie gedacht. Aber wir haben jeden Tag in Lappland mindestens 4-5 x Rentiere gesehen, das war schon echt toll, zumal sie wirklich sehr niedlich sind.

Außerdem haben wir ja noch den Wild Spirit Park bei Ivalo besucht, das war auch super. Die haben da ganze 35 Huskys, mit denen sie im Winter Schlittentouren anbieten. Das ging jetzt logischerweise nicht, man kann den Park aber gegen Eintritt auch einfach so besuchen und wird dann von der sehr netten Besitzerin herumgeführt und kann die Hunde und anderen Tiere bewundern. Sie hatten da z. B. mehrere Polarfüchse, zum Teil erst 4 Monate alt (sooo niedlich!), einen normalen Rotfuchs, Marderhunde, etc. – fast alle der Tiere stammen von Pelzfarmen, die (zum Glück) geschlossen wurden und haben da jetzt ein neues Zuhause gefunden. Wildschweine gab es auch und man konnte sie sogar füttern. Die Huskys selber waren auch total lieb und sehr begeistert über den Besuch.

2015-09-09 13.00.26Zu den spektakulärsten Naturereignissen gehören natürlich die Nordlichter. Besonders gut zu sehen sollen sie im September, Dezember und März sein. Inzwischen gibt es diverse Apps, über die man auf dem Smartphone schauen kann, wie stark die Nordlichter sind und wie die Prognose für die nächsten Stunden und Tage ist. Natürlich nützt das alles nix, wenn es bewölkt ist, so dass wir in der ersten Nacht im Norden zwar sehr starke Nordlichter hatten, diese aber nicht sehen konnten. Ich habe total wenig geschlafen, weil ich völlig obsessiv die Nordlicht-App und die Wettervorhersage verfolgt und mit auf unmögliche  Zeiten Wecker gestellt habe … letztendlich klarte der Himmel aber nicht auf. Auch am zweiten Abend nicht, aber dann, ich hatte es schon fast aufgegeben, hatten wir am dritten Abend erst einen wunderschönen Sonnenuntergang und konnten dann gegen Mitternacht schon vom Hotelzimmer aus erste Lichter sehen. Dann sind wir ins Auto gesprungen und aus der zu hell beleuchteten Stadt rausgefahren. Auf irgendeinem Feldweg haben wir dann angehalten und etwa eine Stunde lang den Himmel beobachtet. Allein die Sterne waren schon wirklich spektakulär hell, dazu kamen dann die Nordlichter, die tatsächlich gar nicht grün waren, sondern eher weiß mit leichtem Lila-Stich. Und da wir in der Nähe der Husky-Farm waren, hatten wir dazu noch die Geräusche von heulenden Huskys, die den Himmel anjaulten. Nordlichter sind jedenfalls ein wirklich spektakulärer Anblick und ich kann gut verstehen, wieso sich in den Kulturen, die sie öfter sehen können, so viele Geschichten darum ranken. Spätestens damit hatte sich der Ausblick in den hohen Norden auch auf jeden Fall gelohnt. Achja: Man kann mit einer mittelmäßigen Handykamera übrigens keine Fotos von Nordlichtern machen, deswegen gibts auch keine.

Dafür aber den Sonnenuntergang:

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Städte und Museen

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Ausblick aus dem Arktikum

Rovaniemi selber ist mit 60.000 Einwohnern die weitaus größte Stadt der ganzen Gegend, allerdings nicht besonders schön oder zu ausgedehnten Besuchen einladend. Im Winter gibt es da Wintersport und jede Menge kitschige Weihnachtsmannaction, wenn man auf sowas steht. Ansonsten ist es eine eher hässliche Kleinstadt. Sehr sehenswert allerdings ist das Arktikum, eine Mischung aus Museum und Forschungszentrum und Mitglied der University of the Arctic (ein Zusammenschluss diverser Universitäten und Institute). Dort gibt es mehrere Ausstellungen, sowohl zur Arktis als auch zu Lappland und dessen Einwohnern. Als wir dort waren, gab es außerdem gerade eine temporäre Ausstellung über die Deutschen in Lappland in den Jahren 1940-1944. Das war sehr interessant, zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich vorher keine Ahnung hatte, dass dort überhaupt Soldaten stationiert waren. Aber auch die dauerhaften Ausstellungen sind sehr gut gemacht und interessant, mit vielen Dingen zum selber ausprobieren und rumprobieren und angucken. Der Eintritt von 12 Euro pro Nase lohnt sich auf jeden Fall, wenn man sich annähernd für die Thematik interessiert. Übrigens gab es dort auch ein paar Geschichten um die Nordlichter und was die Legenden verschiedener Kulturen in ihnen sehen. Mein Liebling: Es sind die Toten, die im Himmel mit dem Schädel eines Walrosses Fußball spielen. 😀

COeVgl4UYAA9OKMVon Rovaniemi aus ging es dann weiter nach Norden, nämlich nach Ivalo. Das liegt so ca. 300 km nördlich des Polarkreises und ist einer der größten Orte da – mit 3000 Einwohnern *g*. Es gibt da mehrere Hotels und Campingmöglichkeiten sowie einige wenige Restaurants, ansonsten einen großen Supermarkt und mehrere Tankstellen. Sonst ist da wirklich nicht viel. Relativ in der Nähe ist dann noch Inari, ein weiterer kleiner Ort, in dem wir das Sami-Museum Siida besucht haben. Auch da war es sehr interessant, auch wenn man über die Lebensweise der Sami eigentlich alles weiß, wenn man bei DSA mal die Nivesenkultur durchgelesen hat (will sagen: Da hat man wirklich sehr gründlich geklaut *g*). Und wo wir gerade von Museen reden: Das Goldmuseum in Tankavaara (ca. 60 km südlich von Ivalo) haben wir auch noch besucht. In Lappland gab es nämlich, was ich auch nicht wusste, diverse Goldrausche … räusche … na, ihr wisst schon. Was ich ebenfalls nicht wusste, ist, dass es Weltmeisterschaften im Goldwaschen gibt. Ist aber so. Das Museum ist nicht besonders riesig, aber durchaus interessant – vor allem die Geschichten über berühmte Goldwäscher, die teilweise so skurril sind, dass man eigentlich gleich drei Romane über goldwaschende Lappländer schreiben will. Rein theoretisch hätte man sich auch selbst am Goldwaschen versuchen können, allerdings war das Wetter an dem Tag zu schlecht.

Sehr viel mehr, und darüber muss man sich klar sein, gibt es dann auch an Ortschaften und Sehenswürdigkeiten nicht. Ein paar Holzkirchen, ein paar noch kleinere Museen, das wars. Wer also eher auf Städte und Kulturelles steht und nicht auf Natur, muss jetzt nicht unbedingt nach Lappland fahren.

Schlafen, Essen, Fahren

Damit das ganze hier noch etwas Service bereithält und nicht nur Reisebericht wird, gibt es jetzt noch ein bisschen was Praktisches.

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Schnellstraße

Also, Fahren in Finnland: Man sollte glaub ich auf jeden Fall einen Mietwagen nehmen, wenn man in Lappland von hier nach da kommen will. Autofahren ist zwar ein wenig nervig, weil die einzige Schnellstraße nur einspurig ist und man unter Umständen auch mal 20 Minuten hinter einem langsam fahrenden Holzlaster hängt, aber dafür fährt man die ganze Zeit durch schöne Natur. Fahren darf man außerorts meist 100 oder 80, de facto allerdings oft noch ein wenig langsamer, weil man dann doch nur 60 fahren darf, an einer Baustelle warten muss, hinter nem Trecker hängt oder für Rentiere bremsen muss. Falls ihr mit Google Maps navigiert: Auf die angegebene  Zeit für eine Strecke ruhig ne halbe Stunde draufrechnen. Apropos navigieren: Wieder habe ich vorsichthalber einen Straßenatlas gekauft, wieder haben wir ihn nicht gebraucht. Lappland hat mehr oder minder durchgehend LTE-Abdeckung und man kann problemlos mit Smartphone-Navi fahren. Abseits der Schnellstraße gibt es auch noch kleinere Straßen, die sind dann aber auch gerne mal mehr so schlammig-schotterig. Fahren kann man aber auch darauf.

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Nicht-die-Schnellstraße

Unterkünfte: Wir waren eine Nacht in Rovaniemi, und zwar im Chalet Hotel Rovaniemi. Obwohl das Ding Hotel heißt, hat man da kein Hotelzimmer, sondern ein kleines Apartmentdings in so Holz-Ferienhäuschen. Wie unser eigentliches Zimmer ausgesehen hätte, weiß ich nicht, da wir netterweise kostenlos auf ein besseres Häuschen upgegradet wurden. (Was ist das denn für ein Wort? Naja.) Frühstück gabs im Haupthaus, wo man auch hätte Abendessen kriegen können. Das Frühstück war gut, die Hütte auch. Gutes Ding. Hinweis: Wenn man direkt über die Homepage bucht, gibts ein wenig Rabatt.

In Ivalo waren wir im Hotel Kultahippu. Auch da kann ich nicht sagen, wie ein Standard-Zimmer da so ist, weil wir da eine Junior Suite hatten (der Herr Mitbewohner bestand darauf *g*). Die hatte gute Betten, dazu zwei bequeme Lesesessel und einen Kamin, der sehr aussah, als könne man ihn benutzen, was man aber nicht durfte, weil er angeblich keinen Abzug hatte. Naja. War auch nicht so schlimm. Das Hotel hat ein nicht ganz günstiges, aber sehr gutes Restaurant mit finnischer Küche, wo wir zweimal sehr gut gegessen haben. Kostenloses und gut funktionierendes Wifi scheint in finnischen Hotels auch Standard zu sein, da gab es nie Probleme (außer in Helsinki, aber dazu komme ich noch).

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Sie waren überall!

Achja, zum Essen: In Rovaniemi waren wir abends in so einem Burgerdings, da haben wir durchaus gut gegessen (die Chicken Wings waren super). In Ivalo waren wir an einem Abend dann auch in so einem Burger-Pizza-Laden, der war auch okay. Insgesamt gibt es in Lappland keine gigantische Auswahl an Restaurants – logisch, wohnen ja nicht so schrecklich viele Leute da. Die meisten Restaurants sind dann zum Abendessen eher etwas teurer, wobei die Burgerläden schon okay, waren – ein großer Burger mit Pommes kostet da so um die 15 Euro. Für eher gehobene Küche ist man dann mit Getränken, Vor- und Hauptspeise gerne mal bei 70-100 Euro, je nach Gericht. Als Alternative bieten quasi alle finnischen Restaurants ein sehr günstiges Lunch Buffet an, wo man für 10 bis 15 Euro so viel essen und trinken kann wie man möchte. Das kam unserer Tagesplanung in Lappland eher weniger entgegen, so dass wir das nie genutzt haben, aber so kann man auch sehr viel günstiger wegkommen. Alkohol ist wie überall in Skandinavien eher teuer, Softdrinks sind recht günstig. Und: Man bekommt überall in Finnland zu jedem Essen so viel stilles Wasser, wie man trinken möchte (das begeistert mich immer noch sehr).

So. Uff. Das war jetzt glaub ich alles, was mir zu Lappland gerade einfällt. Es wird noch einen zweiten Teil zum südlichen Teil von Finnland geben.

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